Im 2018 aufgestellten Dorfentwicklungskonzept befinde sich die Raesfelder Politik vor einer großen Herausforderung, sagt die UWG. „Für die Dorfmitte Raesfeld stehen wir nun kurz vor der Entwurfsplanung. Hiermit stellen wir langfristig die Weichen für unseren Ortskern. Aus Sicht der UWG sollten wir, unabhängig vom zeitlichen Druck des Fördergebers, versuchen, die Folgen unserer Entscheidungen in alle Richtungen zu überdenken, zu planen und auf breiter Ebene zu diskutieren“, schrieb UWG-Fraktionsvorsitzender Volker van Wasen an Bürgermeister Martin Tesing.
Nach der Bürgerversammlung vom 24. Juli sei die Fraktion von vielen Bürgern angesprochen worden, die ihre Meinungen, Sorgen und Anliegen äußerten. Zur Vorbereitung auf die Ratssitzung am 23. September möchte die UWG diese Bedenken und Fragen zusammenfassen und politisch erörtern. So merkt die UWG zahlreiche Punkte kritisch an.
Anfragen und Bedenken
Eine Frage sei mitunter, ob Kosten für die Anlieger anfallen. Eine weitere bezieht sich auf die Planung der B70 im Dorfkern: „Wie sieht die Planung für das Teilstück der B70 innerhalb des Dorfkerns aus? Gerade dieser Punkt ist aus unserer Sicht wichtig für das Gesamtkonzept.“ Die Parkplätze scheinen laut UWG das beherrschende Thema im Rahmen der Dorfentwicklung zu sein. Die statistische Erhebung durch das Unternehmen WoltersPartner sei aus Sicht der UWG nur bedingt als Grundlage für die Gestaltungsplanung geeignet.
Die UWG wolle nicht die alleinige Lösung vorgeben, bei einem reduzierten Verkehrsfluss im Dorfkern aber auch die möglichen Auswirkungen berücksichtigen:
- Wird der Dorfkern zulasten der Anwohner im unmittelbaren Nahbereich umfahren?
- Nutzen Fahrzeugführer die Ausweichstrecken an den Schulen und Kindergärten vorbei?
- Müssen wir mit Abwanderungen, Schließungen weiterer Gewerbetreibenden rechnen, weil weniger Kunden die Betriebe aufsuchen?
Diese und einige weitere Punkte merkt die UWG in dem Schreiben an den Bürgermeister kritisch an. Weiter heißt es in dem Schreiben: „Das sind Sorgen, die nicht nur uns als UWG umtreiben, sondern auch Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibende.“

Finanzieller Kraftakt
In den nächsten Jahren erwarte die Gemeinde ein finanzieller Kraftakt. Gerade deshalb sei die Politik es den Bürgern schuldig, möglichst viele Fördertöpfe in Anspruch zu nehmen, um den Haushalt nicht zu überfordern. Zeitlicher Druck, aufgrund möglicher Fördermittelakquise, sollte somit nicht unberücksichtigt bleiben, aber dürfe in diesem Fall auch nicht die treibende Kraft darstellen, heißt es weiter vonseiten der UWG.