Familie gibt den Kiebitzmarkt in Raesfeld-Erle auf Keine Lust mehr auf Bürokratie

Familie gibt den Erler Kiebitzmarkt auf: Keine Lust mehr auf Bürokratie
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Seit 2015 gibt es den Kiebitzmarkt an der Ecke B 224/Schermbecker Straße in Raesfeld-Erle. Seit 93 Jahren „residiert“ dort ein Familienbetrieb, als Landhandel und grünes Warenhaus, seit annähernd zehn Jahren als Kiebitzmarkt.

Doch jetzt machen Lena Wachtmeister und ihre Mutter einen großen Schnitt: Sie schließen ihr Geschäft am 19. April. „Wir müssen das nicht, aber wir wollen das“, sagt die (Junior-)Chefin auf Nachfrage.

50 bis 60 Wochenstunden, und dann noch sonntags im Büro - das sei nicht mehr zu stemmen, erklärt Lena Wachtmeister. „Die zunehmend komplexer werdenden Regularien und Anforderungen im Einzelhandel, die insbesondere kleine, familiengeführte Unternehmen betreffen, stellen uns vor immer größere Herausforderungen. Leider sind viele dieser Vorschriften für uns nicht mehr wirtschaftlich tragbar und übersteigen die Möglichkeiten eines kleinen Betriebs wie dem unsrigen.“

Noch kein Nachmieter

Was aus der Immobilie an der Bundesstraße wird, steht noch nicht fest. Nach dem letzten Verkaufstag am Ostersamstag will Lena Wachtmeister in Ruhe einen Nachmieter suchen. Ihre Mutter freut sich schon jetzt auf den wohlverdienten Ruhestand. „Die ganze Familie ist fein mit der Entscheidung, den Laden zu schließen“, sagt Wachtmeister. Es gebe keine Trauer.

Das mag bei den Stammkunden anders aussehen: Sie müssen sich für den Einkauf von Düngemitteln, Saatgut, Getreide, Pflanzen, Kleintierbedarf, Gartenzubehör, Deko-Artikeln, Eier und Kartoffeln eine andere Adresse suchen.