Im „Froschkönig“ gibt es nicht nur gute und günstige Kleidung

Kleiderstube

In der Nähe des Froschbrunnens bietet der „Froschkönig“, die neue Kleiderstube der St. Martin-Gemeinde, günstige Kleidung und Beratung. Etwas störte den Bürgermeister trotzdem.

Raesfeld

, 02.05.2019, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min
"Froschkönig", so heißt die Kleiderstube der Kirchengemeinde St. Martin, die am Donnerstag von Pfarrer Michael Kenkel (r.) eingesegnet wurde. Bürgermeister Andreas Grotendorst (3.v.r.) lobte das Engagement der Ehrenamtlichen.

"Froschkönig", so heißt die Kleiderstube der Kirchengemeinde St. Martin, die am Donnerstag von Pfarrer Michael Kenkel (r.) eingesegnet wurde. Bürgermeister Andreas Grotendorst (3.v.r.) lobte das Engagement der Ehrenamtlichen. © Berthold Fehmer

Die Kirchengemeinde St. Martin hatte das lange leer stehende Ladenlokal an der Klümperstraße 5 angemietet. An zwei Tagen in der Woche, dienstags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, sowie donnerstags von 15 bis 17 Uhr, will das Team von 16 Ehrenamtlichen hier gespendete Kleidung für wenig Geld verkaufen.

Neben dem Eingangsbereich, wo man Damen- und Herrenbekleidung, Schuhe, einen Kinderwagen, Spielzeug und mehr findet, gibt es auch noch ein „Kinderzimmer“, wie Monika Neumann, eine der Ehrenamtlichen, es nennt. „Ob das von der Größe ausreicht, müssen wir mal sehen“, sagt sie.

Hohe Spendenbereitschaft

Überrascht war das Team von der hohen Spendenbereitschaft der Raesfelder. „Kaum Ausschuss“ habe man bei den Kleiderspenden gehabt, so Neumann. Sogar ein „Boss“-Anzug findet sich im Angebot. Eine Bedürftigkeitsprüfung gibt es nicht. „Alle dürfen hier einkaufen“, sagte Pfarrer Michael Kenkel und betonte, dass man froh sei, ein so ansprechendes Ladenlokal gefunden zu haben, „in dem sich niemand schämen muss“.

In seiner Begrüßung wies Kenkel darauf hin, dass Raesfeld zu den kinderreichen Gemeinden gehöre. Die Kleiderstube richte ihr Angebot auch an diejenigen, „wo Not ist, die man nicht unbedingt sofort sieht“. Denn Fakt sei, dass Kinder einfach viel Geld kosteten.

Überschüsse werden gespendet

Was im „Froschkönig“ für die Kleidung gezahlt wird, wird zunächst für den Betrieb der Kleiderstube verwendet. Er hoffe, dass man schnell bei „plus/minus null“ lande, so Kenkel, wobei die Kirchengemeinde anfängliche Fehlbeträge übernimmt. Falls Überschüsse zu verzeichnen sein sollten, werde diese für soziale Projekte in Raesfeld gespendet, sagt Gudrun Weber von der Caritas.

Letztere kümmert sich um das Beratungsangebot, das einmal im Monat im „Froschkönig“ in allen sozialen Belangen Orientierung geben soll. Johanna Schröder von der allgemeinen Sozialberatung der Caritas ist an einem Donnerstag im Monat während der Öffnungszeiten ansprechbar, kümmert sich etwa um Anträge und mehr.

Bürgermeister Andreas Grotendorst lobte das Engagement der Ehrenamtlichen. Und auch, dass es einen Leerstand weniger in der Straße gebe. Allein - dass unter anderem eine Sporthose mit Bayern-München-Enblem im Schaufenster zu sehen war, darüber müsse man noch mal reden, so Grotendorst lächelnd.