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Hartes Ringen um Details im geplanten Bürgerpark am Schloss Raesfeld
Bürgerpark
Hart gerungen wurde im Planungsausschuss über Details des geplanten Bürgerparks am Schloss Raesfeld. Die Arbeiten sollen nun ausgeschrieben werden.
Bernd Roters, Chef der Bauverwaltung, stellte die Pläne vor, die nach Gesprächen mit Bürgern und Vereinen aktualisiert wurden. Das geplante Boule-Feld soll mit Platanen bepflanzt werden, die im Sommer ein Dach gegen die Sonne bilden sollen, aber auch regelmäßig vom Bauhof beschnitten werden müssten, so Roters.
Das geplante Kneippbecken soll barrierefrei und auch mit rollstuhlgerechten Handbecken umgesetzt werden und daneben Hochbeete mit Kräutern, wie Lavendel oder Salbei, erhalten. Geändert wurde der Radweg, der nun nicht mehr vom Freiter Pättken abgehend über den Parkplatz am Südring geführt wird, sondern erst wenige Meter vor dem Südring vom Fußweg getrennt wird. „Das Pättken soll ein Pättken bleiben und keine Autobahn werden“, so Roters.

Das Kneippbecken im geplanten Bürgerpark am Schloss Raesfeld soll möglichst barrierefrei werden. © IBAK Ingenieure
Nicht mehr saniert werden soll der Fußweg am Südring auf der Parkseite. Das würde laut Roters 50.000 Euro kosten, „die wir besser in den Park einfließen lassen können“. Fußgänger gehen über einen Weg im Park und werden dann zurückgeführt auf den Südring. Die Beleuchtung werde der Straßenbeleuchtung angepasst „bis 22 Uhr volles Licht und danach abgedimmt“ sein, so Roters. An der geplanten Boule-Anlage werde die Beleuchtung angehen, „wenn gespielt wird“.
Kein Hundeverbot im Bürgerpark
Einem Hundeverbot, wie es von Bürgern angeregt wurde, wollte die Verwaltung im Bürgerpark nicht folgen. „Wer hält sich daran?“, fragte Roters rhetorisch. „Wer seinen Hund frei laufen lässt, hält sich nicht an ein Schild.“ Stattdessen wolle man Tütenspender aufstellen und eine dezente Beschilderung, die Hundebesitzer darauf hinweisen soll, Hundekot zu beseitigen.
Darauf, dass wirklich heimische Gehölze im Park gepflanzt werden, drang Henry Tünte (Grüne): „Die Platane ist nicht heimisch.“ Platanen gebe es bereits am Südring, so Roters und in Frankreich, woher das Boule-Spiel komme, gebe es an vielen Anlagen Platanen. Man wolle die Biologische Station Recklinghausen bei der Planung hinzuziehen, eine Blühwiese neben dem Feuerwehrgerätehaus „wird von denen betreut“. Die Bäume im Park müssten auch „eine Außenwirkung“ haben, so Roters. Schön und insektenfreundlich sollten auch die Blühbeete im Park werden.
„Das höre ich zum ersten Mal“
Ursula Weiß (UWG) drückte ihre Enttäuschung darüber aus, „dass die Geräte nicht so generationenübergreifend“ seien, wie erhofft. Es fehlten etwa die bei Älteren beliebten „Schultertrainer“ und „Ganzkörpertrainer“. Die Bürgerstiftung hätte sich laut Weiß drei weitere Geräte vorstellen könne, aber von der Verwaltung die Antwort erhalten, dass es dafür zu spät sei. „Das höre ich zum ersten Mal“, drückte Bürgermeister Martin Tesing seine Überraschung aus und versprach weitere Gespräche mit der Stiftung.
Am längsten diskutiert wurde über die Frage, ob im Park ein Bodenschachfeld gebaut werden solle, wie es die Verwaltung bevorzugte, oder mehrere Schachtische. „Die Tische würden das Ganze wieder kleingliedrig machen“, sagte Bernd Roters. Zudem seien Schachtische in der Gemeinde, etwa am Ahornpfad „nur wenig genutzt“. Doch sowohl CDU als auch vor allem Helmut Hellenkamp (SPD) forderten Schachtische.
„Kann man nicht beides machen?“
Hellenkamp: „Kann man nicht beides machen?“ Arno Brömmel (CDU) schlug vor, die verwaisten Tische in der Gemeinde abzubauen und im Park aufzubauen. Bei einer Abstimmung fand sich schließlich eine deutliche Mehrheit dafür, sowohl das Bodenschachfeld als auch Schachtische aufzubauen.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
