In der Ratssitzung am Montag legte die CDU einen Antrag für den Namenszusatz Raesfeld - die Schlossgemeinde vor. „Das zieht Menschen nach Raesfeld hin, die einen Tag oder ein Wochenende hier verbringen wollen“, erläuterte Fraktionsvorsitzender Bernhard Bölker (CDU) den Antrag und wies darauf hin, dass immer mehr Kommunen einen Namenszusatz integrieren würden. So wie es sich die Erler zum Beispiel für ihr Ortsschild an der Autobahn mit der Femeiche wünschen.
Der Antrag bezog sich auf das Schloss Raesfeld, da die Fläche sich mittlerweile zu großen Teilen im Gemeindeeigentum befinde. Ihm zufolge sollte der Namenszusatz ein markantes Wort sein, um Raesfeld noch interessanter machen. Auch geringe Mehrkosten dafür hielt die „für tragbar“, so Bernhard Bölker.
Mit dem Namen würde die Gemeinde signalisieren, dass einem das Schloss als historisches Gebäude wichtig sei. „Bevor uns diesen markanten Namen jemand wegnimmt, sollten wir handeln“, bekräftigte Bernhard Bölker die Meinung der CDU, die auf Zustimmung für den Antrag hoffte. „Wir denken, es wäre eine sehr positive Entscheidung für Raesfeld“.
Die anderen Parteien hielten allerdings nicht ganz so viel von der Idee. Die UWG fragte sich, was das soll und welchen Vorteil die Gemeinde Raesfeld tatsächlich davon habe. „Für eine nicht zwingend notwendige Sache Geld auszugeben, das wir nicht haben? Das sollten wir uns gut überlegen. Der Antrag hätte jetzt nicht so kommen dürfen“, so Volker van Wasen, Fraktionsvorsitzender von der UWG.
„Wir wissen, dass wir ein Schloss haben.“ Auch ging er von weiteren Kosten aus. Mehr als 2.550 Euro, wie in der Vorlage angegeben. Vieles fehle ihm zufolge in dem Antrag, weshalb die UWG nicht zustimmte.
Christoph Stephan von der FDP konnte den Mehrwert ebenfalls nicht erkennen und sah diesen weder touristisch noch werblich. Ihm zufolge koste der Namenszusatz mehr, als dass er nütze. Henry Tünte (Grüne) hatten mit dem Antrag Probleme und sah keine großen Vorteile. Daher enthielten sich die Grünen. Ebenso wie Elke Rybarczyk (SPD), die hin- und hergerissen sei, aber sich enthalten wolle.
Mindestens 21 Stimmen, also 75 Prozent der Ratsmitglieder, hätten laut Gemeindeordnung NRW dafür sein müssen, um den Antrag durchzubringen. Am Ende waren 14 Stimmen aus der CDU dafür. Sechs stimmten gegen den Antrag und sechs enthielten sich.
Bernhard Bölker zeigte sich enttäuscht von dem Ergebnis und sagte: „Die Kosten hätten wir über mehrere Monate verteilt. Wir hätten das für tragbar gehalten“.