Das ehemalige Haus Lammermann in Raesfeld-Erle soll abgerissen werden, dafür stimmte der Raesfelder Rat in seiner letzten Ratssitzung 2024. Vorab hatte die CDU Raesfeld einen Antrag zum Abriss gestellt.
Das Haus ist unbewohnt und das Grundstück befindet sich zentral im Ortskern von Erle im Einmündungsbereich des Höltingswalls.
Aufgrund der Bausubstanz (massiver Schimmelbefall, defekte Heizungsanlage, Obergeschoss nicht mehr begehbar) konnte das Gebäude nicht genutzt werden und war „abgängig“. Bernhard Bölker (CDU) erläuterte den Antrag noch einmal. Elke Rybarczyk (SPD) unterstützte seine Meinung und erklärte, das Obergeschoss sei einsturzgefährdet. Ob da alternativ aber Parkplätze hinmüssen, wie von der CDU vorgeschlagen, sei eine andere Frage.
Henry Tünte (Grüne) sagte: „Wir kennen das Gebäude nicht von innen“, aus diesem Grund sei es schwergefallen, eine Meinung zu bilden. Prinzipiell solle Bestand eher erhalten bleiben, hinsichtlich des Klimaschutzkonzeptes und den Auswirkungen. Aber wenn das Haus wirklich so abgängig sei, würden auch die Grünen zustimmen. „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“, meinte er und sprach sich gegen Parkplätze zur alternativen Nutzung aus, weil die Gemeinde ohnehin zu viele davon hätte. „Wenn man das immer nutzt, wird sich das Verhalten der Raesfelder nicht ändern.“
Christoph Stephan (FDP) meinte, dass er da eine differenzierte Meinung zur Parkplatznot habe. „Was wir hier in Raesfeld haben, ist reiner Luxus“. Klimatisch und monetär sei ein Erhalt nachhaltiger, aber wenn das keine Option sei, stimme auch die FDP dafür. Die Verwaltung bestätigte, dass die Wände komplett verschimmelt seien und die Treppe so morsch, dass sie ersetzt werden müsse. „Es macht überhaupt keinen Sinn, das Haus zu erhalten“, so Markus Büsken.
Die Abrisskosten betragen etwa 40.000 Euro. Da dem Antrag zugestimmt wurde, müssen diese Mittel überplanmäßig bereitgestellt werden. Als nächster Schritt wird nun das Ausschreibungsverfahren für den Abriss eingeleitet. Dem Abriss stimmten die Politiker einstimmig zu, ebenso der Ausschreibung für die Abbrucharbeiten. Über die Zwischennutzung - ob es ein Parkplatz sein muss oder nicht - soll dann in einer späteren Sitzung entschieden werden.