Luftfiltergeräte könnte sich die FDP Raesfeld in allen Klassenräumen vorstellen, um die Gefahr einer Corona-Ansteckung zu verringern.

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Corona: FDP fordert Lüftungsanlagen und Luftreiniger für Klassenräume

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Masken und alle 20 Minuten die Fenster auf: Das wird, wenn die Schulen öffnen, Corona-Alltag sein. Lüftungsanlagen und Luftreiniger für alle Klassenräume und das zeitnah fordert die FDP.

Raesfeld

, 12.02.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf absehbare Zeit werde es für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren keine Impfung gegen Covid-19 geben, so der Raesfelder FDP-Fraktionsvorsitzender Christoph Stephan in seinem Antrag, den er spätestens in der Ratssitzung am 22. März behandelt wissen will. Deshalb müsse die Gemeinde „als Schulträgerin die erforderlichen Schritte einleiten, damit ein regulärer Schulbetrieb möglichst schnell wieder aufgenommen und langfristig sichergestellt werden kann.“

Raumlufttechnische Anlagen seien die beste Möglichkeit, die Luftqualität zu verbessern. Stephan: „Sie ermöglichen neben der Abfuhr von Kohlendioxid, chemischen Stoffen, luftgetragenen Partikeln und Feuchtigkeit eben auch die Reduktion der Virenlast. Sofern mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, bieten sie zudem die nachhaltigste Lösungsoption.“

Mobile Luftreiniger

Die Verwaltung soll nach Willen der FDP prüfen, ob eine Nachrüstung der Klassenzimmer an allen Raesfelder Schulen zeitnah möglich ist. „Für alle Klassenzimmer, bei denen dies nicht möglich ist, sollen kurzfristig mobile Luftreiniger angeschafft werden, um als lüftungsunterstützende Maßnahme das insbesondere in den Wintermonaten schwierige, aktive Lüften über Fenster zu ergänzen“, so Stephan. Anschaffung und Betrieb könnten vom Land gefördert werden.

„Technologieoffen“ solle die Auswahl der Geräte erfolgen, so der Antrag. „Jüngste Studien zeigen, dass insbesondere solche Geräte, welche neben Filtern auch UV-C Technik einsetzen, besonders wirksam sind, da sie Viren nicht nur filtern, sondern tatsächlich abtöten und inaktivieren. Dies erleichtert daneben auch die Wartung der Geräte.“

Investition „im dauerhaften Einsatz sinnvoll“

Was passiert mit den Geräten, wenn die Pandemie irgendwann kein Thema mehr ist? Stephan: „Die Investition ist zudem im dauerhaften Einsatz sinnvoll, da die Luftqualität auch im Hinblick auf andere Viren und Verunreinigungen der Raumluft verbessert wird und somit die Ansteckungsgefahren in Klassenräumen generell

reduziert wird.“ Stephan beruft sich auf die Kommission Innenraumlufthygiene am Umweltbundesamt, das bestätige, „dass der Einsatz von mobilen Luftreinigern ergänzend sinnvoll sein kann, wenn ausreichende Lüftung nicht möglich ist“.

Allzu hohe Erwartungen schürt das Umweltbundesamt auf seiner Homepage allerdings nicht: „Mobile Luftreinigungsgeräte versprechen, virushaltige Partikel in Innenräumen zu reduzieren. Ob die Minderungen ausreichen, eine Infektionsgefahr in dicht belegten Klassenräumen abzuwenden, ist nach jetzigem Wissensstand unsicher.“

CO2 und Wasserdampf

Das Stoßlüften auch bei kalten Temperaturen können die mobilen Geräte zumindest laut Bundesamt nicht ersetzen: „Da mobile Luftreinigungsgeräte nicht das in Klassenräumen anfallende Kohlendioxid (CO2) und den Wasserdampf aus der Raumluft entfernen, können sie nicht als vollständigen Ersatz für Lüftungsmaßnahmen eingesetzt werden, sondern allenfalls als Ergänzung.“

Erwogen werden könnten solche Geräte, wo keine raumlufttechnischen Anlagen sowie keine Lüftung über die Fenster oder Ventilatoren möglich seien, um solche Räume für den Unterricht nutzen zu können.

Das Umweltbundesamt fordert einen Luftaustausch mit keimfreier Luft, der mindestens dem sechsfachen des Raumvolumens entspricht. „Vor Beschaffungen wird empfohlen, entsprechende Prüfnachweise der Geräte unter Realbedingungen von den Herstellern einzuholen.“