Schon vor längerer Zeit wurde ein Antrag für zwei Hinweistafeln zur Femeiche an der A31 zwischen Dorsten und Erle genehmigt. Doch die Planungen zogen sich hin - erst recht durch eine Kostenexplosion.
Kosteten zwei Schilder seinerzeit noch 12.000 Euro, wie es bei den Hinweistafeln zum Schloss Raesfeld im Jahr 2008 noch der Fall war, haben sich die Kosten mittlerweile vervierfacht. Zwei Hinweisschilder kosten heute 50.000 Euro. Das neue Berechnungsverfahren wurde dem Heimatverein erst später im Jahr 2022 mitgeteilt, als der Heimatverein Erle den Antrag bei der Autobahn GmbH schon gestellt hatte. Damit wirkt der Kostensprung von 12.000 auf 50.000 Euro für zwei Schilder innerhalb von 14 Jahren noch einmal außergewöhnlicher, so Carlo Behler. Das konnte und wollte der Heimatverein Erle nicht bezahlen.
So sah im März noch vieles danach aus, als mache der gestiegene Preis dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Carlo Behler vom Heimatverein Erle und engagierte Erler wollten die Idee aber nicht fallen lassen. Die Mitglieder hatten schließlich schon viel Arbeit in das Projekt investiert.
Reinhard G. Nießing zeigte mit Fotomontagen, wie die Tafel aussehen könnte. Peter Stöbel, der sich seit zwei Jahren im Beirat für die Bürgerstiftung Raesfeld-Erle-Homer engagiert, kam mit dem Heimatverein Erle ins Gespräch und stellte daraufhin einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Münster.
Jetzt vermelden die Initiatoren einen Teilerfolg: Für eine Hinweistafel gab es kürzlich einen Zuwendungsbescheid vom Land. Die Finanzierung ist damit gesichert. Das Vorhaben wird mit 16.250 Euro aus dem Topf zur Förderung der Struktur und Dorfentwicklung des ländlichen Raums unterstützt.
Peter Stöbel bestätigte auf Nachfrage, dass das Ergebnis umso erfreulicher sei, weil enorm viele Anträge bei der Bezirksregierung eingegangen seien. „Doppelt so viele, wie Geld vorhanden war.“ Heißt: Zahlreiche Antragsteller hatten das Nachsehen und gingen leer aus.

Den restlichen Teil der Kosten für die Hinweistafel teilen sich die Bürgerstiftung und die Gemeinde Raesfeld. Die Autobahn GmbH hatte schon im Dezember 2022 zugestimmt, dass die Schilder aufgestellt werden dürfen. „50.000 Euro können wir leider nicht stemmen“, erklärt Peter Stöbel.
So wird es zunächst nur ein Schild geben. Das soll zwischen Dorsten und Erle in Höhe des Parkplatzes Dorsten-Holsterhausen in Fahrtrichtung Emden aufgestellt werden. Grund dafür: Überwiegend werden Besucher aus dieser Fahrtrichtung und dem Ruhrgebiet erwartet.
Doch: „Wir müssen Gas geben“, meint Peter Stöbel. Denn wie auch der Femeichenpark in einem bestimmten Zeitraum fertiggestellt werden muss, gilt das auch für das Autobahnschild: Bis Ende November muss es stehen, so Carlo Behler. Die Initiatoren sind zuversichtlich, dass das gelingen wird.
Für das Fundament und die Statik brauche es das richtige Wetter. Grundsätzlich sei aber jetzt der ideale Zeitpunkt, um das Schild aufzustellen - pünktlich zur Fertigstellung des Femeichenparks - und das werden die Erler groß feiern.
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. Juli. Die 12.000 Euro von 2008 beziehen sich auf zwei Schilder. In einer älteren Version des Artikels war noch von einem Schild die Rede. Der Kostensprung erfolgte innerhalb von vierzehn Jahren von 12.000 auf 50.000 Euro für zwei Schilder.