75. Nikolauszug in Raesfeld-Erle Ohne Helfer ist unklar, wie lange es den Zug noch gibt

75. Nikolauszug in Erle: Helfer werden dringend benötigt
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Mit Herzblut und Engagement setzen sich rund zehn Helfer der Kolpingsfamilie Erle für den Nikolausumzug in Raesfeld-Erle ein. In diesem Jahr jährt sich die Tradition zum 75. Mal. Start ist am 6. Dezember (Freitag) um 17.15 Uhr an der Silvestergrundschule in Erle. Der Nikolaus wird mit Knecht Ruprecht am Ehrenmal abgeholt, von dort aus geht es für ihn in einer Kutsche weiter.

Ludger Askamp und Klaus Elsner sitzen an einem Tisch mit alten Fotos.
Ludger Askamp und Klaus Elsner von der Kolpingsfamilie Erle schauen zurück und nach vorn auf den Nikolauszug in Erle. © Marie-Therese Gewert

Begleitet wird der Zug von der Polizei, die für die Verkehrssicherheit sorgt. Die Feuerwehr schließt sich mit Fackeln an. Zurück an der Schule werden Stutenkerle verteilt. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens dürfen sich die Kinder auch über eine kleine Überraschung freuen, verraten die Organisatoren Präses Klaus Elsner und Vorsitzender Ludger Askamp von der Kolpingsfamilie Erle.

Hans-Dieter Strothmann, stellvertretender Bürgermeister, und Pastor Fabian Tilling werden vor Ort sein und Ansprachen halten. Zudem können Fotos mit dem Nikolaus und seinem fleißigen Helfer gemacht werden. Die Kinder müssen keine Sorge haben: „Es ist ein ganz lieber Knecht Ruprecht“, sagt Klaus Elsner. „Und für die Dorstener: wir haben den ältesten Nikolausumzug“.

Highlight in Erle

Die beiden Organisatoren erinnern sich noch gut an die Zeit, als sie den Zug als Kinder selbst besucht haben und sich die Kinder der Bauernschaft zusammenfanden: „Der Nikolauszug war und ist ein Highlight in Erle“. Über Generationen war er ein fester Bestandteil im Dorf. Langsam spüren die Organisatoren deutlich: Die Helfer werden weniger.

Wo es früher noch 30 waren, sind es heute noch zehn. „Wenn wir den 100. noch feiern wollen, muss etwas passieren“, betonen sie. Wer helfen und den Nikolauszug in Erle auch noch für die nächsten Generationen sichern möchte, kann sich an die Kolpingsfamilie Erle wenden, sonst ist die langjährige Tradition in Erle gefährdet.

Eine alte Rechnung von 1948
Eine alte Rechnung von 1948 © privat

Einmal musste der Zug von der Feuerwehr aufgrund starken Schneefalls, Sturms und Glatteis‘ mittendrin abgebrochen werden. Ein anderes Mal war der Nikolaus erkrankt und so musste kurzfristig ein Helfer einspringen, der gleich eine ganze Reitstaffel mitbrachte.

Seit September stecken die Organisatoren nun in den Vorbereitungen, um die zauberhafte und stimmungsvolle Atmosphäre pünktlich zum Nikolauszug erneut nach Erle zu bringen. Gutscheine für die Stutenkerle sind ab kommender Woche (25. bis 29. November) in den Kindergärten und im Vorverkauf bei Lotto Brandstätter, Silvesterstraße 8, sowie im Kiebitzmarkt, Schermbecker Straße 1, für 2 Euro erhältlich.

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Im Jahr 1949 startete der Nikolauszug mit 400 Tüten und Stutenkerlen. Zunächst wurden neben Spenden noch Lebensmittel zum Backen für die Stutenkerle gesammelt. Auf der ersten Rechnung von 1948 für eine Nikolausfeier stand noch ein Backlohn von 20 DM. 1993 bis 1997 waren es 750 Tüten. Dann wurden keine Tüten mehr verteilt, weil es wirtschaftlich nicht mehr tragbar war. Bis zur Coronazeit zählte die Kolpingsfamilie 400 Stutenkerle, aktuell sind es um die 300 Stutenkerle bei mehr Einwohnern im Vergleich zu den Anfangsjahren.