Ab dem 17. August wird die Kreuzung Bilholtstraße/Zur Geest zu einem Kreisverkehr umgebaut und voll gesperrt. In Olfen befürchtet man dann ein Verkehrschaos, weil auch die B 235 einseitig gesperrt ist und man Schleichverkehr durch die Innenstadt erwartet.

© Thomas Aschwer

Zwei Baustellen auf einmal: In Olfen wächst die Sorge vor Schleichverkehr

rnParallele Baustellen

Noch ist die Bundesstraße 235 einseitig gesperrt. Und der 17. August mit Vollsperrung in der Olfener Innenstadt rückt näher. Die Sorge, dass es ein Schleichverkehrschaos geben könnte, wächst.

Olfen

, 07.08.2020, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diese Situation wünscht sich niemand: Autos und Lastwagen möchten die großräumige Umleitung von Olfen nach Datteln über Selm und Waltrop umfahren, fahren durch die Olfener Innenstadt und stehen vor der voll gesperrten Kreuzung Bilholtstraße/Zur Geest. Oder zwängen sich durch die engen Straßen der Innenstadt, um zum Beispiel über die Dattelner Straße nach Datteln zu kommen. Genau diese Situation könnte aber kommen.

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Denn die Sanierung der B 235 wird noch bis in den September dauern und ab dem 17. August wird die letzte Ampelkreuzung Olfens zum Kreisverkehr umgebaut. Zwei Baustellen also, die Olfen parallel zu stemmen haben wird. Geht das eigentlich? Das haben wir Bürgermeister Wilhelm Sendermann gefragt.

Berichterstattung hat Wirkung gezeigt

Und das haben sich offenbar so einige Olfener auch gefragt. „Ihre Berichterstattung hat Wirkung gezeigt“, sagt Sendermann. Er habe einige Rückmeldungen von Olfenern bekommen, die ihre Sorgen geäußert hätten, dass der Schleichverkehr durch Olfen kommen könnte.

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Sendermann hatte drei Tage vor Beginn der Sperrung, die ab Montag, 3. August, in Kraft getreten ist, versucht, den Kreis Coesfeld davon zu überzeugen, dass die B 235-Maßnahme zeitlich hinter den Umbau der Olfener Innenstadtkreuzung geschoben werden müsse. Vergeblich. „Wir haben Antwort vom Kreis bekommen“, sagt Sendermann. „Da heißt es, es müsse alles so bleiben. Aber wenn es aufgrund der parallelen Baustellen Verkehrsprobleme gebe, sei man für kurzfristige Gespräche bei einem Ortstermin offen.“ Der Kreis - in dem Fall der Fachbereich Straßenverkehrssicherung und -lenkung - habe mitgeteilt, dass man am Freitag vor Beginn der Baumaßnahme an der B 235 versucht habe, diese Maßnahme noch zu verschieben. Doch die Vorbereitungen seien so weit fortgeschritten gewesen, dass das nicht mehr möglich gewesen sei.

Die Baustelle an der B 235 in Olfen soll bis in den September hinein dauern. Die Straße ist in Fahrtrichtung Datteln einseitig gesperrt.

Die Baustelle an der B 235 in Olfen soll bis in den September hinein dauern. Die Straße ist in Fahrtrichtung Datteln einseitig gesperrt. © Jessica Hauck

Eine Antwort, die Sendermann nicht befriedigt. Die Variante, die Umbaumaßnahme der Kreuzung Bilholtstraße/Zur Geest zeitlich nach hinten zu schieben, bis die B 235 wieder frei ist, sei nicht machbar: „Unsere Baumaßnahme ist ja schon seit Monaten im Gange. Da kann ich nicht mal eben die Firma abziehen. Es gibt einen detaillierten Bauzeitenplan, um die Innenstadt fertig zu machen.“

Jetzt müsse der Kreis agieren, meint der Olfener Bürgermeister. Es gebe ja Alternativen zu einer einseitigen Sperrung der B 235. „Zum Beispiel eine Baustellenampel“, sagt Sendermann. Die Idee: Der Verkehr auf der B 235 werde durch eine Ampel geregelt. Folge: Der Verkehr könne - wenn auch abwechselnd - wieder in beiden Fahrtrichtungen durch die Baustelle fahren und selbst, wenn die Kreuzung in Olfen gesperrt werde, würde sich der Verkehr besser verteilen können.

Sollte es aber keine Lösung geben, werde die Verwaltung die Verkehrssituation in Olfen beobachten und wenn dann auch die Kreuzung ab dem 17. August dicht ist, „wird man dann sehen, ob es in Olfen Verkehrsprobleme gibt“. Mögliche Knackpunkte sieht Sendermann zum Beispiel, wenn Verkehrsteilnehmer von Lüdinghausen kommend Wege durch die Innenstadt suchen, um die großräumige Umleitung über Selm zu vermeiden. „Was ist, wenn das dann Schwerlastverkehre sind?“ Das seien dann Probleme, mit denen Olfen und die Anwohner dann zu tun haben.

Situation beobachten

Die Situation beobachten werde die Verwaltung auf jeden Fall. Aber Sendermann verrät, dass er sicher auch Mails mit Fotos von kniffeligen Situationen bekommen werde, um dokumentieren zu können, wie groß die Probleme sind.

Die Redaktion hat die Pressestelle des Kreises Coesfeld mit der Kritik und dem Vorschlag von Wilhelm Sendermann, Problemen vorzubeugen, indem auf der B 235 eine Baustellenampel aufgestellt wird, am Mittwochabend, 5. August, konfrontiert. Bis Freitagmittag, 7. August, hat es dazu keine Antworten gegeben.