Auch in der Landwirtschaft wird schnelles Internet benötigt. Olfen ist aktuell die letzte Kommune im Kreis Coesfeld, die noch nicht mit dem flächendeckenden Ausbau begonnen hat. © picture alliance/dpa
Glasfaser
Ziel klar verfehlt, doch der Außenbereich soll schnelles Internet bekommen
Das Ziel von 250 unterschriebenen Verträgen ist klar verfehlt worden, dennoch soll es auch in den Außenbereichen schnelles Internet geben. Und eine allerletzte Chance für die Unentschlossenen.
Die Organisationsgruppe des Breitbandausbaus im Außenbereich mit Bernhard Brüse und Lars Hittscher sowie die Olfenkom Geschäftsführer Klemens Brömmel und Manfred Casper haben am Montagmorgen mit Bürgermeister Wilhelm Sendermann das Ergebnis analysiert und nach einem Ausweg aus Dilemma gesucht. Den Königsweg haben sie noch nicht gefunden. Aber zumindest etwas Hoffnung verbreitet.
Die Glasfasernetz Olfen GmbH (GFN) und die Olfenkom wollen jetzt genau nachrechnen, ob mit den geringeren Anschlusszahlen der Ausbau wirtschaftlich vertretbar bleibt: „In der Gesellschafterversammlung am 19. Dezember wollen wir entscheiden, ob das Projekt nicht doch noch machbar ist“, sagte nach der Sitzung Bürgermeister Sendermann. Für diejenigen, die sich noch nicht für einen Anschluss entschieden haben, heißt das aber : Wer nicht bis zum 17. Dezember einen Anschlussvertrag geschlossen hat, bleibt außen vor.
Trotz aller Initiativen
Immer wieder hatten alle Verantwortlichen in den vergangenen Wochen und Monaten betont, dass bis zum 30. November 250 Verträge notwendig sind, um den Außenbereich zu erschließen. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 29. November, war angesichts von 186 unterschriebenen Verträgen klar, dass diese Zahl wohl nicht mehr zu erreichen war. Am Montag herrschte Klarheit, dass trotz aller Initiativen gerade auch aus den landwirtschaftlichen Verbänden (Ortsverein, Landfrauen), trotz einer verlängerten Frist und trotz eines Briefes an alle Bewohner des Außenbereiches vor gut einer Woche das Ziel um rund 20 Prozent verfehlt worden war.
Jochen Wilms, Breitbandkoordinator bei der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, hat eine Vermutung warum Olfen an der selbst gesetzten Hürde gescheitert ist. Es liege an der Beteiligung der Stadt. Das habe man so in Coesfeld erlebt. Und jetzt auch in Olfen. „Die Betroffenen glauben nicht unbedingt die Aussage, dass man sich bis zum gesetzten Stichtag für einen Anschluss entscheiden muss oder die Chance auf Jahre verpasst hat. Auch die Coesfelder waren zunächst sehr zurückhaltend. Hier laufen längst die Arbeiten - wie auch in fast allen anderen Städten und Gemeinden des Kreises.“
Einige Orte wie Ascheberg, Nordkirchen oder Lüdinghausen sind längst durch mit den Tiefbauarbeiten. Andere haben sogar den kompletten Ausbau bereits erledigt. Olfen war bislang der einzige Ort im gesamten Kreis Coesfeld ohne Entscheidung über den Glasfaserausbau. Und Olfen wäre, wenn die Verantwortlichen an der Vorgabe festgehalten hätten, die einzige Kommune im gesamten Kreis Coesfeld ohne flächendeckendes Glasfasernetz. Doch damit wollten sich die Verantwortlichen in der Steverstadt nicht abfinden.
Zentrale Abfrage für Außenbereiche
„Ich bin guter Dinge, dass der Olfener Außenbereich doch noch schnelles Internet bekommt“, sagte dann auch am frühen Nachmittag Jochen Wilms. Verbunden mit dem Hinweis, dass Olfen einen anderen Weg gegangen war als andere Orte. In der Steverstadt gab es eine zentrale Abfrage für den gesamten Außenbereich. Verbunden mit der Vorgabe, dass 70 Prozent für einen Anschluss entscheiden - oder es keinen Ausbau gibt. In anderen Orten war die Quote auf einzelne Bauerschaften beschränkt, sodass nicht das Gesamtprojekt direkt auf der Kippe stand. Auch bei der Umsetzung gab es unterschiedliche Ansätze. In einigen Orten gab es „Buddelvereine“, andere haben die Aufträge komplett vergeben.
In Olfen ist jetzt, so Bernhard Brüse auf unsere Anfrage, eine kurze Frist geplant, in der Bewohner im Außenbereich noch auf den Glasfaser-Zug aufspringen könnten. Wer sich jetzt dagegen entscheide, bekomme auch in den nächsten fünf Jahren keinen Anschluss. „Und dann wird er mindestens 5000 Euro kosten.“
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