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Zeit drängt: Olfener Politik entscheidet über Systemwechsel an Schulen
Millionen-Investition
Die beiden Olfener Schulen sollen sich 2021 aufmachen in ein neues Computer-Zeitalter - wenn es die Politik in Coronazeiten beschließt. Die große Frage lautet, was kommt auf die Eltern zu?
Die Ansage der Bezirksregierung Münster vom 19. März war eindeutig: „Die Bezirksregierung Münster empfiehlt den Kommunen in ihrem Regierungsbezirk, Sitzungen der Räte, der Kreistage, ihrer Ausschüsse und sonstigen Gremien zunächst bis Ostern auszusetzen und aktuelle Termine abzusagen.“
Kurz nach den Feiertag - genau am 16. April (Donnerstag) - kommen aber die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses zusammen, um - mit dem entsprechenden Abstand zueinander - im Bürgerhaus an der Kirche über den Medienentwicklungsplan zu diskutieren und darüber abzustimmen.
Stadt steht unter Zugzwang - und benötigt Votum der Politik
Die Zeit für die Millionen-Investition drängt. „Wenn wir den Plan jetzt nicht beschließen, können wir die Geräte im Sommer 2021 nicht bereitstellen“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Er verweist auf nachfolgende Schritte wie insbesondere einen Förderantrag oder Ausschreibungen.
Inhaltlich geht es im Kern um nicht weniger als einen Systemwechsel, einen Umstieg von Notebooks auf Tablets. Dazu sollen die Vernetzung innerhalb der Gebäude von Grund- und Gesamtschule ausgebaut werden. Dritter Schwerpunkt ist die Ausstattung der Schulen mit interaktiven Tafeln. Es geht um viel Geld. Sehr viel Geld.
Umstellung auf Tablets bedeutet Investitionen in Millionenhöhe
Die Investitionen belaufen sich für sechs Schuljahre an der Wieschhof-Grundschule auf knapp 370.000 Euro. Bei der Wolfhelm-Gesamtschule sind es für den Standort Olfen mehr als 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen weitere knapp 780.000 Euro am Standort Datteln.
Damit fließen in den technologischen Fortschritt der Gesamtschule insgesamt fast 2 Millionen Euro - ohne die jährlich weiter laufenden Kosten. Sorgen müssen sich die Eltern angesichts dieser finanziellen Anstrengung nicht machen. Im Gegenteil.
Wenn die Eltern den Vorstellungen der Schulen und der Empfehlung der Stadtverwaltung zustimmen, werden sie bei der technischen Unterstützung des Unterrichts mit der Einführung der Tablets komplett entlastet. Bislang mussten sie für die Miete der Laptops einen monatlichen Beitrag leisten.
Eltern profitieren von Umstellung - Geräte sind kostenfrei
Allerdings haben auch Stadt und Schule von einer derartigen Neuregelung einen großen Vorteil. Die Tablets würden Schul-/Stadt-Eigentum bleiben. Mit der Folge einer klaren Nutzungsregelung. Die Schulen entscheiden, welche Apps auf den Geräten sind - und welche (beispielsweise Spiele) halt nicht.
Gerade in den Coronazeiten hat sich gezeigt, welche Vorteile Schulen haben, die ihre Schülerinnen und Schüler komplett mit Endgeräten ausgestattet haben. Sie können die Kinder weiter unterrichten - obwohl die Klassen komplett leer sind.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
