
© Günther Goldstein
Wohnmobilstellplatz in Olfen: Archäologen graben weiter auf Baugebiet
Ausgrabung
Der Bau des neuen Wohnmobilstellplatzes in der Nähe des Olfener Naturbades verzögert sich weiter. Noch immer suchen Forschende auf dem Baugrundstück nach Jahrtausende alten Fundstücken.
Wenn man sich die Fläche zwischen dem Naturbad Olfen und der Kökelsumer Straße auf Luftbildern anschaut, kann man sich derzeit nur schwer vorstellen, dass dort bald Wohnmobile stehen sollen. Ein Bagger gräbt den sandigen Boden um. Mehrere größere und kleinere Hügel türmen sich auf.
Funde ermöglichen Reise in die Vergangenheit
Entstanden sind diese aber nicht infolge vorbereitender Boden-Arbeiten. Noch immer befinden sich Archäologinnen und Archäologen vor Ort. Sie suchen weiterhin nach Spuren aus der Bronze- (etwa 2200 bis 800 v. Chr.) und Eisenzeit (etwa 800 v. Chr. bis 500 n. Chr.). Solange muss der Bau des Wohnmobilstellplatzes pausieren.
Das Ziel, den Stellplatz zu Beginn der diesjährigen Freibadsaison zu eröffnen, konnten Erika und Franz Josef Schulze Kökelsum wegen der Grabungen nicht halten. 30 Stellplätze waren geplant. In wenigen Tagen, am 5. September, endet bereits die Naturbadsaison. Wann und wie es mit dem Wohnmobilstellplatz weitergeht, könne Erika Schulze Kökelsum noch nicht sagen.
Sie schätzt, dass die Forscherinnen und Forscher etwa die Hälfte des Grundstückes umgegraben haben. Genau wisse sie es aber nicht. Trotzdem verfolge sie mit Interesse, was die Archäologinnen und Archäologen auf der ehemaligen Ackerfläche finden. „Wenn ich die Gelegenheit dazu habe, schaue ich mir die Fundstücke gerne an“, sagt sie.
Relikte aus der Bronze- und Eisenzeit vermutet
Schulze Kökelsum berichtet von einem antiken Brunnen, in dem mehrere Gegenstände gefunden worden seien. Auch in einzelnen Gefäßen seien Fundstücke aufgetaucht. „Besser können das allerdings die Archäologen erklären“, sagt sie. Diese gehen davon aus, Relikte aus dem Leben in der Bronze- und Eisenzeit zu finden.

Wann der Bau des Wohnmobilstellplatzes in Olfen beginnen kann, ist noch unklar. © Günther Goldstein
Trotz dessen blickt Schulze Kökelsum positiv in die Zukunft. „Ich bin guter Dinge, dass wir im nächsten Jahr mit dem Bau des Wohnmobilstellplatzes starten können“, sagt sie. An an Eröffnungsdatum sei aber noch nicht zu denken. Mit einbezogen über das weitere Vorgehen und die Bauüberlegungen werde ebenfalls die Stadt.
In Olfen wurden bereits mehrmals Spuren aus vergangenen Jahrtausenden gefunden. Beispielsweise zwischen April 2008 und April 2009, im Boden auf der Fläche des heutigen Naturbades. Darunter befanden sich Knochenreste zweier Frauen, die in der Bronzezeit gelebt haben sollen. 2011 fanden Forscherinnen und Forscher ein Römerlager rechts der Lippe. Auch diese Fundstücke musste viele Jahrtausende auf ihre Entdeckung warten. Und warten wird auch das Ehepaar Schulze Kökelsum: auf den Bau des Wohnmobilstellplatzes.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.