In Olfen wird derzeit auch unter den Besuchern intensiv über den Wochenmarkt diskutiert. Der Grund: Die Zahl der Stände ist in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen. Mittlerweile sind es, wie die Stadt auf Anfrage bestätigt, nur noch ziemlich überschaubare vier bis fünf Stände. Käse, Feinkost (14-tägig), Blumen und Pflanzen, Backwaren sowie Textil seien aktuell die Bereiche, die Markthändler in Olfen regelmäßig abdecken, berichtet Pressesprecherin Mouraina Heuse.
Das stellt weder die Besucher noch die Verwaltung zufrieden. Daher bemühe man sich derzeit auch, das Angebot zu erweitern. „Die Stadt Olfen spricht gezielt Wochenmarkthändler im Einzugsbereich an. Schwerpunkte sind Obst und Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren. Bisher leider ohne Erfolg“, schildert Heuse die Situation. Gerade der Verlust des Obst- und Gemüsestandes war für mehrere Besucher laut einer Diskussion auf der Social-Media-Plattform Facebook der Grund, dem Wochenmarkt vorerst den Rücken zu kehren.
Kein reines Olfener Problem
Aus Sicht der Stadt ist das geringere Angebot aber kein Problem, was exklusiv auf Olfen zutrifft. „Die Wochenmärkte der Region haben aktuell Nachwuchsprobleme, sowohl bei den Händlern als auch generell beim Personal. Die Verbraucher zeigen angesichts steigender Lebenshaltungskosten Zurückhaltung beim Konsum. Beides führt insbesondere bei den kleineren Märkten zu einem deutlich sichtbaren Rückgang der Händleranzahl“, erklärt Mouraina Heuse. Unter anderem deswegen arbeitet die Stadt Olfen mit Standort- und Projektentwickler Dr. Siegbert Panteleit zusammen. Der Fachmann soll dabei helfen, den Wochenmarkt attraktiver zu gestalten.
Auch er weiß: Die besonderen Arbeitsbedingungen auf den Wochenmärkten (früher Beginn in den Morgenstunden, Wochenendarbeit, Wind und Wetter, steigender Investitionsbedarf im Lebensmittelbereich) führen bei angespannten Arbeitsmärkten zu Nachwuchsproblemen unter den Händlern und Mitarbeitern. Aber auch das klassische Modell eines festen Wochenmarkts (in Olfen von 14 bis 18 Uhr) steht auf dem Prüfstand. „Bei einem Wochenmarkt geht es nicht darum, sich schnell die Einkaufstasche voll zu machen“, erklärte er im Gespräch mit der Redaktion bereits im vergangenen Jahr und betonte den Aspekt des Markts als sozialer Treffpunkt.

Markt soll eingebunden werden
Auch in Olfen will man in Zukunft neue Ideen rund um den Wochenmarkt ausprobieren. Nach Fertigstellung der Marktrandbebauung ist demnach ein Mix aus Wochenmarkt und Feierabendmarkt vorgesehen. Die gastronomische Versorgung soll dabei über die lokalen Gastronomiebetriebe erfolgen. „In den nächsten Wochen wird eine Einbindung der Marktveranstaltung in den Regionaltourismus (insbesondere Fahrradtreffpunkt) sondiert“, kündigt Olfens Pressesprecherin an.
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