
© Pascal Albert
Wie 1000 Kinder auf dem Olfener Marktplatz ein Zeichen für Toleranz setzen
Interkulturelle Woche
Zum Start der Interkulturellen Woche hat der Arbeitskreis Asyl mit rund 1000 Kindern ein Zeichen für Toleranz gesetzt. Dabei wurde auch deutlich, was sich Kinder von der Zukunft wünschen.
Zum Auftakt der Interkulturellen Woche des Arbeitskreises Asyl standen - passend zum Weltkindertag - Olfener Kinder im Mittelpunkt. Rund 1000 von ihnen versammelten sich am Freitagmorgen, 20. September, auf dem Olfener Marktplatz, um ein Zeichen für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben zu setzen.
Der Weltkindertag sei „ein Anlass, um auch an die Kinder zu denken, denen es nicht so gut geht“, sagte Heiner Diekmann vom Arbeitskreis Asyl, als er die zahlreichen Kinder, ihre Erzieher und Eltern begrüßte. Die Kinder hatten sich in den vergangenen Tagen viele Gedanken über die Zukunft gemacht.
Gemeinsames Singen begeistert auch die kleinsten Olfener
Von jeder Kita und Schulklasse wurde vorab ein Wunsch verfasst und am Freitag dann vorgelesen. So wünschte sich beispielsweise der vierjährige Clemens von der Kita Arche Noah, „dass sich alle Menschen gut verstehen und sich keiner streitet“. Andere Gruppen wünschten sich, „dass alle Kinder genug zu Essen und zu Trinken haben“ (Kita Regenbogen) oder „dass alle Kinder zur Schule gehen und lernen“ (Wieschhofschule).
Als alle Kinder und Erwachsenen anfingen, das Lied „Wir sind Kinder einer Welt“ zu singen, zeigten vor allem die Jüngsten unter ihnen vollen Körpereinsatz. Passend zur Musik haben sie geklatscht und auf den Boden gestampft.
„Das Singen fand ich am besten“, sagte der fünfjährige Janik, der zur Kita Arche Noah gehört. Seinem Freund Frederik (4) hatte der Ausflug auf den Marktplatz ebenfalls gut gefallen: „Das hat richtig Spaß gemacht.“
Über 200 Zettel zum Thema „Frieden ist für mich...“
Bürgermeister Wilhelm Sendermann zeigte sich beeindruckt von der Menge der Kinder. „Es ist ein ganz tolles Bild, so viele Kinder auf dem Marktplatz zu sehen“, sagte er. Er appellierte daran, darauf aufzupassen, „dass wir gut zusammenhalten“ und niemanden auszugrenzen, nur weil er eine andere Hautfarbe oder Nationalität habe.
Schon im Vorfeld der Interkulturellen Woche hatte der Arbeitskreis Asyl Zettel gesammelt, auf denen Bürger aller Altersklassen aufgeschrieben hatten, was Frieden für sie bedeutet. Heiner Dieckmann freute sich, dass über 200 dieser Zettel beim Arbeitskreis gelandet waren und diese seit einigen Tagen im früheren Haus Hagen am Marktplatz hängen.
Auch die Plakate, auf denen die einzelnen Kitas und Schulklassen ihre Zukunftswünsche aufgeschrieben hatten, würden dort bald ebenfalls zu sehen sein, erklärt er.
Das Programm der Interkulturellen Woche (20. bis 29. September)
- Die Gesamtschule veranstaltet am Dienstag einen Projekttag mit dem Titel „Mein Weg nach Deutschland“. Beginn ist um 7.45 Uhr an der Wolfhelmschule.
- Sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag führen Grundschulkinder das Theaterstück „Der Regenbogenfisch - eine Geschichte vom Fremd- und Anderssein“ auf. Beide Aufführung beginnen um 10 Uhr in der Wieschhofschule.
- Mit „Keinheimatfilm“ wird in der Christuskirche am Mittwoch um 19 Uhr ein Film gezeigt, der einige Geflüchtete ab ihrer Ankunft in einer Notunterkunft in Nottuln begleitet.
- Am Freitag findet das Cafe International statt - diesmal auch mit einem erweiterten Programm für Kinder. Beginn ist um 16 Uhr im Haus Katharina.
- Ab 20 Uhr wird am Samstag (28. September) in der Sporthalle der Wieschhofschule gemeinsam Basketball gespielt. Teilnehmen kann jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist.
- Zum Abschluss der Woche wird der Journalist Firas Alshater von seinen Erlebnissen nach seiner Flucht aus Syrien erzählen. Die Autorenlesung findet in der Wolfhelmschule statt und beginnt am Sonntag (29. September) um 17 Uhr.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
