
© Günther Goldstein
Wald-Verwilderung in Olfen sollte nicht völlig unbeaufsichtigt sein
Meinung
Die geplante Wildnis in einem Olfener Waldstück ist sicher gut gemeint und bis zu einem gewissen Ausmaß auch sinnvoll. Aber ganz unbeaufsichtigt sollte ein Wald nie sein, findet unsere Autorin.
Erst vor Kurzen kam im Radio die Nachricht, dass auch im verregneten Jahr 2021 noch zu wenig Niederschlag gefallen ist, um die Wasserspeicher der Böden zur Gänze wieder zu füllen, die durch die Dürre-Sommer so gelitten haben.
Die Folgen der Dürre waren viele vertrocknete Bäume und Totholz. Auch der Borkenkäfer macht vielerorts die forstwirtschaftliche Nutzung von Waldgebieten schwieriger. Da wundert mich die Nachricht, dass in Olfen bald ein 140 Fußballfelder großes Waldstück ganz sich selbst überlassen werden soll. Wo andernorts über Aufforstung durch trockenheitsresistentere Baumarten gesprochen wird, soll dort - zum Wohle der Umwelt - bald einfach nichts mehr passieren, außer die Natur sorgt selbst dafür, dass etwas passiert.
Eingreifen, wenn es nötig wird
Natürlich ist es schön, wenn Tiere ungestört in der Natur leben können, ohne Störungen von außen. Aber ich hoffe, dass trotzdem eine gewisse Kontrolle stattfinden wird. Damit die Qualität der Bäume, die Menge an Schädlingen und ein Überhang an Pflanzenarten, die andere Pflanzen verdrängen sowie die Ausbreitung von Raubwild im Blick behalten wird. Sonst kann das mit Sicherheit gut gemeinte Projekt mitunter zu einem Ungleichgewicht führen, das dann doch nicht so gewollt war. Eingreifen, wenn es nötig ist, das sollte und wird hoffentlich trotzdem stattfinden.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
