
© Thomas Aschwer (A)
Von der Kettensäge bis zum Nutzfahrzeug - Olfen steht unter Strom
E-Mobilität
Die Stadt Olfen setzt verstärkt auf elektrisch betriebene Geräte und Fahrzeuge. Es geht um Arbeits- und Umweltschutz sowie um mehr Lebensqualität für Bürger und Gäste.
Wer sehnt sich nicht danach? Herrliches Sonnenwetter, angenehm temperiertes Wasser, ein schattiges Plätzchen im Freibad - bis der Lärm von irgendwelchen Gerätschaften wie Laubbläsern die Menschen aus ihren schönsten Träumen reißt. Eine eher unwahrscheinliche Situation im Olfener Naturbad. Die Stadt setzt verstärkt auf elektrische betriebene Geräte und Fahrzeuge. Selbst für den Mülltransport.
„Hier ist ein E-Kleintransporter im Einsatz“, sagt Markus Freck, Geschäftsführer des Naturbades und Bauhofleiter in Personalunion. Ein ähnliches Fahrzeug - natürlich mit anderem Aufbau - ist am Vitus-Stift im Einsatz. Luxus dürfen die Fahrer in beiden Fällen nicht erwarten. Der für zwei Personen ausgelegte Fahrgastraum ist recht einfach ausgestattet. „Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 Kilometer in der Stunde“, sagt Freck.
Neues E-Fahrzeug bekommt eine Müllbox
Weil die Erfahrungen der Stadt insgesamt recht positiv sind, plant die Verwaltung die Anschaffung eines etwas größeren Fahrzeuges. Voraussichtlich im Frühjahr 2021 wird das mit einer Müllbox ausgestattete Fahrzeug geliefert. Das neue E-Fahrzeug bietet nicht nur mehr Platz, es ist auch schneller (bis 75 km/h).
Im Normalfall würden die E-Fahrzeuge den städtischen Haushalt deutlich stärker belasten als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Die Kosten für das größere Fahrzeug belaufen sich auf mehr als 60.000 Euro. Weil der Kauf aber gefördert wird, bewegt sich der Preis am Ende auf knapp 40.000 Euro.

Auch der Bauhof fährt elektrisch. Er plant die Anschaffung eines weiteren Fahrzeugs im Frühjahr 2021. © Thomas Aschwer
Aber nicht nur bei den Nutzfahrzeuge übernimmt die Stadt Olfen eine Vorreiterrolle. Seit Anfang März 2019 rollt nahezu lautlos ein E-Golf über die Straßen. Der Wagen steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt als Dienstwagen zur Verfügung. Für die Nutzung des E-Golfs bezahlt die Stadt eine Kilometerpauschale an die Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien mbH. Diese Gesellschaft hat mehrere Fahrzeuge über einen Zeitraum von drei Jahren geleast.
Elektrische Geräte können Sicherheitsvorteil haben
Insgesamt acht Städte und Gemeinden - darunter Olfen und Nordkirchen - sowie der Kreis Coesfeld haben das Angebot der Gesellschaft genutzt. Den E-Golf lädt die Stadt übrigens in der Garage am Rathaus auf. Damit steht die öffentliche E-Ladestation den Bürgern uneingeschränkt zur Verfügung.

Viel Platz ist nicht im E-Fahrzeug des Bauhofes. © Thomas Aschwer
Verstärkt zum Einsatz kommen elektrische Geräte auch beim täglichen Arbeitseinsatz des Bauhofes. Auch aus Sicherheitsgründen. „Gerade bei Arbeiten auf dem Hubsteiger bietet sich eine elektrische Kettensänge mit Akku an“, sagt Bauhofleiter Markus Freck. Während die Benzinsäge mit Schwung „angezogen“ werden muss, reicht bei der elektrischen Säge ein einfacher Knopfdruck.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
