Vinnum soll neuen Weg zum Kanal bekommen
Reaktion auf Bürgerproteste
Seit vielen Jahren nutzen Vinnumer einen Fußweg zum Dortmund-Ems-Kanal. Vor ein paar Wochen wurde ein Beschluss der Stadt umgesetzt und der Weg zurückgebaut. Die Bürger kommen nicht mehr zum Kanal - und haben lautstark protestiert. Jetzt reagiert die zuständige Flurbereinigungsbehörde - trotzdem brauchen die Vinnumer Geduld.
Auf diese Zusage der Flurbereinigungsbehörde haben viele Vinnumer gewartet: „Wir wollen einen neuen Fußweg schaffen“, kündigte Planungsdezernentin Birgit Kehl am Donnerstag auf Anfrage an. Aber die Bürger müssen sich gedulden.
Wir haben uns am Donnerstag nach Anrufen enttäuschter Vinnumer auf den Weg gemacht, um uns über den aktuellen Stand zu informieren. Vom Josef-Horstmann-Weg geht es über den Wirtschaftsweg „Im Berg“ weiter Richtung „Dortland“. Nach einigen Metern geht es links auf einen Schotterweg. Noch versperrt ein Flatterband die Durchfahrt. Zahlreiche Fußspuren machen allerdings deutlich, dass der Weg gut genutzt wird.
Doch nach rund 100 Metern endet der Schotter, Spaziergänger stehen vor einem Maschendrahtzaun. „Der Bereich ist für Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen“, sagt die Dezernentin. Eine Situation, die etliche Bürger erzürnt. „Wir sind doch seit Jahrzehnten diesen Weg gegangen“, sagt ein Vinnumer im Gespräch mit unserer Redaktion. Er möchte anonym bleiben. Allerdings weist er darauf hin, dass jetzt Hundebesitzer mit ihren Tieren über den Acker neben der eingezäunten Fläche weiter Richtung Kanal gehen. Eine derzeit schlammige Angelegenheit.
Vorerst gab es andere Pläne
„Nach den ursprünglichen Planungen sollte der betroffene Weg komplett zurückgebaut und bepflanzt werden, um eine Aufwertung der Landschaft zu erzielen, einen Rückzugsraumes für heimische Tiere zu schaffen“, sagte Birgit Kehl und verweist auf die Ergebnisse verschiedener Arbeitskreis-Sitzung.
„Erstmals fanden im Jahr 2012, bereits vor der Einleitung des Flurbereinigungsverfahrens, Gespräche zur Umsetzung des Wegenetzkonzeptes der Stadt Olfen mit den Bürgern statt. In Arbeitskreisen am 5., 26., 27. und 29. Juni 2012, zu denen alle Grundstückseigentümer aus dem Flurbereinigungsgebiet schriftlich eingeladen wurden, wurde damals herausgearbeitet, welche Wege aus Sicht der Bürger entfallen könnten. Der Bereich rund um Vinnum wurde dabei am 27. Juni ausführlich behandelt“, sagt Birgit Kehl. Für die anwesenden Bürger sei eine derartige Komplett-Umgestaltung des Wege vorstellbar gewesen.
Schotterweg angelegt und Büsche gepflanzt
In den Folgejahren habe es weitere Informationsveranstaltungen gegeben. „Bei der Aufstellung des Wege- und Gewässerplanes wurden die ursprünglichen Planungen für den Weg in der Form verändert, dass der Weg nicht mehr komplett entfallen, sondern ein Teil des Weges als Erschließung der angrenzenden Felder bestehen bleiben sollte.“ Und so ist in den vergangenen Wochen der Schotterweg entstanden. Zudem sind die Büsche gepflanzt und eingezäunt worden.
Und damit begann der Ärger. Etliche Bürger meldeten sich bei der Stadt, beim Kreis und der Flurbereinigungsbehörde, um ihrem Ärger Luft zu machen und um die Rücknahme der Maßnahme zu bitten.
An einer Lösung wird gearbeitet
Birgit Kehl formulierte die Entwicklung am Donnerstag so: „Die Unruhe in Vinnum ist bei uns angekommen. Dies ist für uns auch aus finanziellen Gründen äußerst misslich.“ Aus ihrer Sicht sei es schwer zu erklären, „warum sich die Bürger nicht früher gemeldet haben.“
Gleichwohl sucht die Behörde nach einer Lösung. Vorstellbar sei ein neuer Fußweg entlang des neuen Pflanzstreifens. „Hierfür müssen jedoch erst wieder durch eine Änderung des Wege- und Gewässerplanes die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Bis zu einer Umsetzung wird noch einige Zeit vergehen.“
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