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Zerstörungswillige verhindern glatte Eislauffläche an der Olfener Wieschhof-Grundschule
Natureisbahn
Die Schlittschuhläufer sind verärgert. Unbekannte haben am Wochenende Steine und Eisbrocken auf die Eisfläche hinter der Grundschule geworfen. Die Stadt hat einen Rettungsversuch gestartet.
Am Montagabend hat die Stadt erneut den Wasserhahn geöffnet und die rund 1800 Quadratmeter große Fläche an der Alten Fahrt geflutet. Damit wollte sie retten, was kaum zu retten war. Als am Wochenende das Wasser angesichts der deutlichen Minustemperaturen fror, kamen wie schon im Vorjahr Zerstörungswillige. Sie nahmen Eisbrocken und Steine und warfen sie auf die Fläche. Mit der Folge, dass bei fortschreitendem Frost die Dinge in die Fläche eingebunden wurden. Statt einer wunderschönen ebenen Eisfläche entstand so eine Eisfläche mit vielen Huckeln und Hindernissen.
Stadt hat Fläche am Montagabend erneut geflutet
Mit der erneuten Flutung der Fläche am Montagabend erhöhte sich die Eisfläche im Schnitt um rund drei Zentimeter. Am Dienstagmorgen war klar, dass die Fläche glatter ist. Allerdings wurden Steine und Eisbrocken nach oben getrieben. Richtig gut ist also anders. Für die Schlittschuhläufer und auch die Stadtverwaltung ist das ein großes Ärgernis. Denn: „Nur in den ersten Frosttagen wird es zum Problem, wenn Dinge auf die Fläche geworfen werden“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Die Stadt überlegt jetzt, ob sie zusätzliche Schilder aufstellt. Sie sieht in der Fläche eine wirklich gute Möglichkeit, sicher (also ohne große Einbruchgefahr) und entspannt auf einer Naturfläche Schlittschuh zu laufen oder einfach über die Eisfläche zu schlendern.
Die Aktion vom Wochenende ist kein Einzelfall. Auch im vergangenen Winter wurden Gegenstände auf die Fläche geworfen, als das Wasser gefror. Damit nicht genug. Anfang März 2018 verhinderte ein 19-jähriger Autofahrer, dass die Schlittschuhläufer die Fläche noch mal nutzen konnten. Er war in der Nacht auf die Eisfläche gefahren und dann stecken geblieben. Die Stadt stellte anschließend Strafanzeige gegen den PKW-Fahrer. Zudem machte sie Schadensersatzansprüche geltend.
Schlittschuhläufer bekommen höchstens nasse Füße
Am Konzept einer frei zugänglichen Eisfläche will die Stadtverwaltung auf jeden Fall festhalten. Die positiven Aspekte überwiegen absolut. Andere Wasserflächen wie am Hafenbecken oder am Kanal brauchen viel länger, bis sie tragfähig sind und sich als Fläche für das Schlittschuhfahren oder das Eishockeyspielen anbieten. Außerdem ist die Gefahr an diesen Stellen deutlich größer. Im vergangenen Jahr wies Klemens Brömmel von der Stadt darauf hin, dass die Fläche an der Alten Fahrt „keine Gefahrenstelle darstellt“. Schließlich stünden höchstens 15 Zentimeter Wasser auf der Fläche. „Da kann man sich maximal nasse Füße holen.“ Und genau das sei die Grundidee gewesen, als die Fläche 2015 angelegt wurde.
So kommentiert unser Redakteur Thomas Aschwer die Situation an der Eisbahn:
Was geht nur in den Köpfchen einiger Menschen vor? Endlich zeigt sich der Winter von seiner schönsten Seite. Perfektes Wetter für Aktivitäten wie Spaziergänge oder Schlittschuhlaufen. Und dann das: Nachdem die Stadt gerade die eigens angelegte Fläche hinter der Grundschule an der Alten Fahrt geflutet hat, kommen Menschen und verhindern mit ihren Stein- und Eisschollen-Würfen eine spiegelglatte Fläche, die es Anfängern leicht machen und Profis besonders gute Möglichkeiten eröffnen würde. Was steckt dahinter? Im besten Fall Gedankenlosigkeit. Im schlechtesten hingegen ein bewusster Versuch, das Schlittschuhlaufen zu erschweren oder gar unmöglich zu machen. Wie auch immer. Die Steine- und Eisschollen-Werfer sollten in sich gehen und ihr Verhalten hinterfragen. Gönnt doch einfach Jung und Alt den ohnehin so kurzen Spaß auf der Natureisbahn.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
