Es ist eigentlich nur ein bürokratischer Akt, der bei der Entwicklung von Bauflächen immer wieder vorkommt. Die Änderung eines Bebauungsplanes stand auch für die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 23. Januar auf der Tagesordnung. Hier ging es um das Gelände, auf dem sich die Anlage des Olfener Tennis-Clubs (OTC) befindet – und wo bald neben der bestehenden noch eine neue Halle gebaut werden soll.
Genau aus diesem Grund bedarf es einer unvorhergesehenen Änderung des Bebauungsplans. Die Vorlage der Verwaltung dazu überrascht: „Im Zuge der Vorbereitung des Bauantrags wurde erkannt, dass die im Bebauungsplan festgesetzte absolute Höhenbegrenzung von 58,30 Meter über NHN (Normalhöhennull) nicht der Höhe der aktuellen und der geplanten neuen Halle entspricht.“
Obwohl die 1979 errichtete Vereinshalle mit eben diesen 58,30 Meter über dem Meeresspiegel geplant wurde, zeigt sie sich nun 1,10 Meter höher.
Vorstand überrascht
Christian Monreal, erster Vorsitzender des Olfener Tennis-Clubs, kann sich die Abweichung nicht erklären. Auch der Rest des Vorstandes habe sich überrascht gezeigt, als der beauftragte Vermesser jüngst die Diskrepanz zwischen Bebauungsplan und tatsächlicher Hallenhöhe feststellte.
„Aus den Bauakten ging hervor, dass die Halle so genehmigt war“, so Monreal. Als die Halle 2014 saniert wurde, habe man sich die Unterlagen noch genauer angesehen. Dass die Höhendifferenz auf die Arbeiten in dieser Zeit zurückzuführen ist, schließt Christian Monreal aus. Die Wärmedämmung sei ja innerhalb der Halle installiert worden, was auf die Außenmaße keinen Einfluss nehmen könne.

Auch als Erklärung für die Differenz fällt die 1993 durchgeführte Reform der Höhenangaben in Deutschland von Normalnull (NN) auf Normalhöhennull (NHN) aus – sofern bei der Umrechnung keine Fehler passiert sind. Die beiden Werte weichen je nach Standort höchstens um wenige Zentimeter voneinander ab.
Öffentliche Auslegung
Die Mitglieder des Bauausschusses beschlossen einstimmig die Änderung des Bebauungsplanes „Tennisanlage“, was den Weg für den Bau der neuen Halle weiter ebnet. In einem nächsten Schritt muss der Entwurf öffentlich ausgelegt werden, sodass sich Bürgerinnen und Bürger sowie Träger öffentlicher Belange zu den Plänen äußern können. Anschließend könnte die Politik die Bebauungsplan-Änderung endgültig beschließen.
In der Vergangenheit gab es Bedenken aus der Nachbarschaft des OTC wegen zusätzlich befürchteter Lärmemissionen durch die zweite Halle. Ein Gutachten konnte das weitestgehend widerlegen. Am Parkplatz der Anlage soll eine Lärmschutzwand entstehen.
Eigentlich wollte der OTC bereits im Frühjahr 2023 mit dem Hallenbau starten. Nun sagt Christian Monreal: „Wenn es klappt, würden wir es in diesem Jahr noch versuchen.“ Das ginge aber nur, solange die Mitglieder die Außenanlage nutzen – andernfalls müsse der Baustart erneut verschoben werden – auf das Frühjahr 2025.
Neue Tennishalle in Olfen: Politik macht Weg frei für Neubau Im Selken
Olfener Tennisclub will zweite Halle bauen: Bürger sind skeptisch, Bau-Verzicht könnte Folgen haben