Olfener Tennisclub will zweite Halle bauen Bürger sind skeptisch, Bau-Verzicht könnte Folgen haben

Zweite Tennishalle für Olfen: Bürger sind skeptisch, Nicht-Bau könnte Folgen haben
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Die geplante zweite Tennishalle in Olfen hat in der Vergangenheit bereits für viel Diskussion gesorgt. Eine Bürgerinformationsveranstaltung am Montag (12. Dezember) sollte nun mehr Klarheit in die ganze Sache bringen.

Der Grund für das Vorhaben geht auf die wachsende Mitgliederzahl im Olfener Tennisclub (OTC) zurück. Diese habe eingeschränkte Spiel- und Trainingsmöglichkeiten zur Folge und mache den Bau einer zusätzlichen Halle notwendig, erklärt Stadtplaner Christopher Schmalenbeck vom Olfener Bauamt. Der Neubau soll direkt neben der schon bestehenden Halle errichtet werden. Der Verein beantragte in der Vergangenheit bereits die notwendige Änderung des Bebauungsplans.

Auf der anderen Seite stehen Bedenken der Nachbarschaft. Diese sorgt sich um eine Minderung der Wohnqualität aufgrund von zusätzlichen Lärmemissionen. Diese Aspekte hatte die Stadtverwaltung zum Anlass genommen, ein Lärmschutzgutachten in Auftrag zu geben. „Da Lärm ein absolut subjektives Empfinden ist, muss ein Gutachter den Lärm objektivieren“, erklärt Schmalenbeck.

Ergebnis des Gutachtens sei, dass sämtliche Richtwerte deutlich unterschritten würden - auch in der Nachtzeit. Die Pläne für die neue Halle sehen eine Lärmschutzwand Richtung Wohnbebauung vor. Zusätzlich seien keine Fenster und Lüftungen in Richtung der Bebauung eingeplant. Die Tennishalle selbst werde den Schall von den Außenplätzen Richtung Nachbarschaft dämmen.

Neben der Tennishalle des Olfener Tennisclubs soll noch eine weitere Anlage gebaut werden.
Neben der Tennishalle des Olfener Tennisclubs soll noch eine weitere Anlage gebaut werden. © Archiv

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass unter den rund zwanzig Anwesenden zum einen Vertreter des OTC ins Bürgerhaus gekommen waren und zum anderen auch Elisabeth Bilke, die in unmittelbarere Nähe der Tennishalle wohnt. Sie hatte ihren Rechtsbeistand Dr. Wolfgang Wesener aus Recklinghausen an ihrer Seite. Bilke schilderte ihr Empfinden bezüglich des Schalls, der von der Tennisanlage zu ihrem Grundstück herüberschwappe. Zusätzlich stellte Agnes Heitmann Fragen zur Parkplatzsituation sowie zum Besucherandrang während der Tennisturniere und zur Mittagsruhe.

Keinerlei Turniere im Winter

Christian Monreal, Vorsitzender des Olfener Tennisclubs (OTC), erläuterte diesbezüglich den geplanten Spielbetrieb. Im Sommer würden die Außenplätze genutzt. Dabei wird laut Gutachten aufgrund der zu bauenden Lärmschutzwand und auch aufgrund des Standortes der neuen Halle „kein wesentlicher Lärm herüberschwappen“ können. Die Hallen würden ausschließlich im Winter genutzt, wo aber aufgrund der geringen Größe keinerlei Turniere oder andere Veranstaltungen ausgetragen werden könnten.

Gerade in der Hallensaison im Winter, sei der Tennisbetrieb deutlich heruntergefahren, fügt Monreal an. Laut Gutachten wird der entstehende Schallpegel aus der neuen Halle für das Nachbargrundstück zudem niedriger sein, als bei der bestehende Halle. Und das, obwohl der Abstand heute größer ist. „Die schallisolierende Bauweise hat enorme Auswirkungen“, erklärt Christopher Schmalenbeck. Dieser Aussage wollte Rechtsanwalt Wesener nicht folgen und stellte sie infrage.

Bau-Verzicht könnte Folgen haben

Bürgermeister Wilhelm Sendermann brachte einen weiteren Punkt in die Diskussion ein: „Erst der Bau der neuen Tennishalle macht eine Genehmigung eines eventuellen Bauantrags für das Nachbargrundstück möglich. Denn die Bauweise und Standort der Halle und die Lärmminderungsmaßnahmen sorgen laut Gutachten für geringe Lärmemissionen für das Nachbargrundstück.“

Würde das Bauvorhaben des OTC nicht realisiert, sei es möglich, dass ein Bauantrag für das Nachbargrundstück aus emissionsrechtlichen Gesichtspunkten abschlägig beschieden werde, weil die Schallemissionen vom derzeitigen Tennisgrundstück zu hoch seien für eine aktuelle Genehmigung. Entstanden sei die Anlage in den 1970er Jahren, als es die heutigen Auflagen nicht gab. „Seitdem haben sich Richtlinien geändert. Die Anlage hat aber Bestandsschutz“, so Sendermann.

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