Störche in der Steveraue Olfen Muntere Jungtiere und eine traurige Nachricht

Störche in der Steveraue: Muntere Jungtiere und eine traurige Nachricht
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Wer durch die Steverauen geht oder radelt, dem werden die Konikpferde und Heckrinder auffallen. Und an den neugierigen und immer an Leckereien interessierten Poitou-Eseln kommt auch niemand vorbei. Richtet sich der Blick Richtung Himmel, fallen Storchenhorste auf. Diese Behausungen der schwarz-weißen Vögel sind derzeit besetzt. Storchenpaare haben sich dort temporär niederzulassen, um für Nachwuchs zu sorgen.

Das gelingt mal mehr, mal weniger erfolgreich. Auch in diesem Jahr sind zwei Entwicklungen zu beobachten. Zunächst die für Storchenfreunde gute Nachricht: „Wir wissen jetzt, wie viele junge Störche wir haben“, sagt Oliver Schröder, seit Anfang 2023 der Olfener Storchenbetreuer. „In dem Horst in der alten Aue sind fünf junge Störche.“

In welchem Zustand sind denn die jungen Störche in der Steveraue? „Die sehen alle gesund und kräftig aus und denen geht es prima“, sagt Schröder.

In einem anderen Storchenhorst, dem von Fabian Schulte im Busch, gebe es auch Nachwuchs. „Dort sind vier Junge drin“, erklärt Schröder.

So erfolgreich das „Projekt Nachwuchs“ in der alten Aue ist, so erfolglos ist es in der neuen Aue, wie der Storchenbetreuer erzählt: „Die Eier im Horst dort sind alle taub geblieben.“ Dort hat sich also kein Nachwuchs in den Eiern entwickelt.

Oliver Schröder ist der Storchenbetreuer in Olfen.
Oliver Schröder ist der Storchenbetreuer in Olfen. © Arndt Brede (Archiv)

Dass Oliver Schröder an Informationen zum Geschehen in luftiger Höhe gekommen ist, hat mit Geduld und Engagement zu tun: „Es gibt ein paar Naturfotografen, die viel Ausdauer haben. Die setzen sich in die Nähe der Horste und beobachten und fotografieren die Störche mit ihren riesigen Teleobjektiven.“ Entscheidend für die Information, ob Nachwuchs in einem Horst sei oder nicht, sei der Zeitpunkt, zu dem die Jungstörche eigentlich gefüttert werden. Kommt einer der Altstörche zum Horst und Jungstörche recken begierig die Hälse und Köpfe in die Luft, müsse man nur noch zählen, wie viele es sind. Tut sich nach dem Anflug des Altstorches nichts, wissen die Storchenfreunde, dass es keinen Nachwuchs im Horst gibt.

So wie es in der neuen Aue ist. Die Hoffnung geben die Störche dort aber offenbar nicht auf: „Einer der Störche sitzt immer im Horst und brütet“, führt Oliver Schröder aus. „Die brüten seit über zwei Monaten. Normalerweise dauert die Brutphase rund 30 Tage.“

In der alten Aue und im Horst von Fabian Schulte im Busch war es so. Die jährliche Beringung, zu der Ehrenamtliche und Vertreter des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mit einem Hubsteiger zum Horst hochfahren, werde in nächster Zeit erfolgen, berichtet Oliver Schröder. Damit können die Ehrenamtlichen anhand der registrierten Daten auf dem Ring die Lebensgeschichte des jeweiligen Tiers nachvollziehen.