Steveraue Olfen: Feuerwehr muss liebestollen Poitou-Esel befreien

© Karsten Nieländer

Steveraue Olfen: Feuerwehr muss liebestollen Poitou-Esel befreien

rnKurioser Einsatz

Er steckt fest, kommt nicht vor und nicht zurück: Ein Poitou-Esel hat am Donnerstag einen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Im nächsten Jahr könnten auch wieder Fohlen durch die Steveraue laufen.

Olfen

, 06.05.2022, 09:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Großtier in Notlage“ hieß die Alarmierung, die am Donnerstagnachmittag die Freiwillige Feuerwehr Olfen in die Steveraue rief. Einer der Poitou-Esel hatte sich in eine missliche Lage gebracht. Die Feuerwehr konnte schnell helfen.

Als die Feuerwehrleute am Eselunterstand im Selken ankam, hing der Hengst der Herde mit den Vorderbeinen und dem Bauch über dem Zaun, die Hinterbeine standen noch im Gehege. „Vermutlich waren ihm die Gerüche der Stuten aus dem angrenzenden Gehege in die Nüstern gestiegen“, teilt Karsten Nieländer von der Olfener Feuerwehr mit. Der Hengst hatte wohl von Frühlingsgefühlen beflügelt versucht, das Gatter zu überwinden. Nur war er nach der Hälfte des Wegs nicht mehr weiter gekommen.

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Die Feuerwehr und Norbert Niewind, der sich für die Stadt um die Poitou-Esel kümmert, halfen dem Hengst schließlich dabei, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Die Helfer hoben die Hinterbeine an, den Rest schaffte der Esel allein, erzählt Karsten Nieländer. Nieländer muss auch einen Tag später noch schmunzeln, wenn er an den ungewöhnlichen Feuerwehr-Einsatz denkt. Der Hengst habe sich noch einmal umgesehen und den Helfern einen „peinlich berührten“ Blick zu geworfen, bevor er schnell davon rannte, so Nieländer.

Zum Glück überstand der Hengst sein Missgeschick unbeschadet. Nur der Stolz war wohl verletzt, scherzt Nieländer. Für die Feuerwehr, die mit zehn Einsatzkräften für zehn Minuten im Einsatz war, war es daher einer der entspannteren Einsätze.

Junger Hengst soll für Nachwuchs sorgen

Dass es dem Hengst gut geht, davon hat sich auch Norbert Niewind noch mal überzeugt. Ob den Hengst tatsächlich die Frühlingsgefühle übermannt haben, darüber kann er nur spekulieren. Tatsache ist, dass der ältere Hengst schon seit einigen Jahren nicht mehr gedeckt hat, erzählt Niewind. Dementsprechend sei in diesem Jahr auch kein Esel-Nachwuchs zu erwarten.

Das soll sich aber im kommenden Jahr ändern. „Wir hatten für ein paar Tage einen anderen Hengst da“, erzählt Norbert Niewind. Das jüngere Tier habe er von einer anderen Herde kommen lassen, so Niewind. Den Leihhengst hat er dann mit einer Stute auf die Weide gelassen. Ob die beiden Tiere sich so sympathisch waren, dass der Esel die Stute gedeckt hat, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. In zwei bis drei Wochen, so Niewind, wisse er, ob in Olfen nächstes Jahr wieder ein Fohlen durch die Steveraue läuft. Poitou-Esel haben eine Tragzeit von 360 bis 370 Tagen.

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