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Starttermin steht fest: Kreis Coesfeld impft nun auch Kinder ab 5 Jahre
Corona
Eine Neuregelung des Landes NRW macht es möglich: Künftig können auch Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 11 Jahren geimpft werden. Der Kreis Coesfeld ist vom ersten Tag an dabei.
Die Diskussion nimmt angesichts von ungewöhnlich hohen Inzidenzzahlen auch im Kreis Coesfeld und der Verbreitung der Corona-Variante Omikron immer mehr an Fahrt auf: „Wo kann ich mein Kind impfen lassen?“, fragen sich Eltern. Viele Mütter und Väter stehen aktuell deshalb vor einem großen Problem, weil viele Kinderarztpraxen längst an ihre Grenzen gestoßen sind. Eine echte Alternative haben sie allerdings kaum.
Die Impfstellen im Kreis Coesfeld in Lüdinghausen und Coesfeld nehmen Erst-, Zwei- und Boosterimpfungen vor. Aber nur unter einer Bedingung. Egal welche Impfung gewünscht ist, die interessierten Bürgerinnen und Bürger müssen nach Auskunft von DRK-Kreisvorstand Christoph Schlütermann mindestens 18 Jahre alt sein. Diese Vorschrift gilt auch ausdrücklich für Sonderimpf-Aktionen wie am Samstag (11. Dezember) in Lüdinghausen von Lions und Rotary Club. „Die 500 Plätze sind auch schon vergeben“, sagt Schlütermann am Donnerstagvormittag.
Definitiver Impfstart für Kinder-Impfung im Kreis Coesfeld
Im Kreis Coesfeld soll es nun aber losgehen mit dem Impfungen von Kindern: In einem Facebook-Post hat Lüdinghausens Bürgermeister Ansgar Mertens darauf hingewiesen, dass es „in der Lüdinghauser Impfstelle besondere Impftage nur für 5 bis 11-jährige geben wird.“ Ein Blick in das Buchungsportal für Impfungen im Kreis Coesfeld gibt bereits den entscheidenden Hinweis auf den Start dieser Impfungen. Für Freitag, 17. Dezember, können am Nachmittag aktuell keine Termine gebucht werden.
Auf Nachfrage bestätigt die Pressestelle des Kreises Coesfeld, dass „wir an diesem Tag definitiv damit beginnen, auch Kinder in der Impfstelle Lüdinghausen zu impfen.“ Aus Sicht von Christoph Schlütermann wird der „Aufwand bei diesen Impfungen deutlich höher sein.“ Er begründet dies mit dem erhöhten Beratungsaufwand. Zugleich weist er darauf hin, dass eine Einverständniserklärung der Eltern für diese Impfung vorliegen muss.
Fest steht auch, dass bei den Sonderterminen die Kinder mindestens 5 Jahre alt sein müssen, um den Pieks zu bekommen. Auch bei den Mädchen und Jungen wird ein zweiter Impftermin folgen müssen, um vollständig geimpft zu sein. Das Interesse scheint sehr groß. „Es gibt viele Nachfragen“, sagt Schlütermann.
Noch keine RKI-Empfehlung für Boosterimpfungen bei Jugendlichen
Der DRK-Vorstand weist bei allen Aufrufen von verschiedensten Experten für Booster-Impfungen darauf hin, dass es aktuell noch keine RKI-Empfehlung gibt, Kinder und Jugendliche boostern zu lassen. „Vielleicht fällt diese Hürde“, sagt Schlütermann. Eine Situation, die aktuell gerade viele Jugendliche beunruhigt. Sie lesen, dass eine dritte Impfung durch die Omikron-Variante wichtiger denn je ist, werden aber in den Impfstellen grundsätzlich abgewiesen.
Noch schwieriger ist aktuell die Situation bei Eltern von Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren. Sie hatten bislang überhaupt keine Chance, ihren Nachwuchs in den öffentlichen Impfstellen impfen zu lassen. Biontech/Pfizer hatte aber angekündigt, dass ihr spezieller Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren in diesen Tagen ausgeliefert werde, nachdem die europäische Arzneimittelagentur (EMA) und weitere Stellen grünes Licht für die Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer gegeben hatten.
Mitte August hatte die STIKO (Ständige Impfkommission) Kindern ab 12 Jahren die Corona-Schutzimpfung zu empfehlen. Am Donnerstag (9. Dezember) folge der nächste Schritt. Sie empfahl Impfungen für jüngere Kinder mit Vorerkrankungen.
In einem früheren FAZ-Podcast hatte STIKO-Chef Thomas Mertens allerdings gesagt, dass er sein Kind aktuell nicht impfen lassen würde - und damit für einige Aufregung gesorgt.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
