Schutz gegen Starkregen und Hochwasser in Olfen Stadtgraben soll Wasser ableiten

Schutz gegen Starkregen und Hochwasser: Stadtgraben soll Wasser ableiten
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Damit Starkregen nicht zur Hochwasserkatastrophe wird, hat sich die Stadt Olfen vor einigen Jahren an einem Forschungsprojekt beteiligt. Unter anderem in Partnerschaft mit der Technischen Universität Dortmund. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit der Problematik, wie allerorts auftretende und scheinbar unvorhersehbare Extremereignisse (Starkregen) in der Stadtentwicklung zukünftig in Vorsorge- oder Schutzkonzepten berücksichtigt werden können. Ziel ist es, Städte wie Olfen resilienter - also widerstandsfähiger - gegenüber zukünftigen Extremereignissen zu machen.

Eines dieser Schutzkonzepte soll das Konzept „Stadtgraben 2.0“ sein. Es soll ein Not-Wasserweg entstehen vom Grünen Weg aus über den Telgenkamp und über das Schul- und Sportzentrum entlang Richtung Stever. Mit anderen Worten: Es wird ein oberirdisches Grabensystem. Und die Festwiese hinter dem Eventwerk (Stadthalle) kann auch als Ausdehnungsfläche für das Wasser dienen. Der städtebaulich konzeptionierte Graben wurde durch die Firma Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH auf seine technische und hydraulische/hydrologische Machbarkeit hin untersucht.

Möglichst offen

Der Graben soll also möglichst offen und naturnah sein, keine Funktionen stören, die bisher möglich waren (Radfahren etc.). So soll der Graben im Grünen Weg mittig verlaufen. 2,50 Meter breit soll er verlaufen. Private Grundstücke werden nicht tangiert. Teilweise wird er verrohrt. Etwa auf dem Schulgelände der Wolfhelmschule, in befahrenen Bereichen oder dort, wo das Gelände stark begangen wird. Die Nutzung des Steversportparks wird laut Experten auch nicht gestört, auch wenn der Graben dort verläuft.

Der Stadtgraben 2.0 sei ein Unterfangen, das einen siebenstelligen Betrag erfordere, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann jüngst in der Sitzung des Bau-und Umweltausschusses. Wenn Fördermittel kommen, könne der Bau beginnen. Entsprechende Anträge sollen gestellt und Gespräche mit Fördergebern geführt werden. Es sei eine umfassende, ganzheitliche Planung.

Er sei „ziemlich sicher, dass Städtebaufördermittel erreichbar“ seien, erklärte der Bürgermeister. „Wir versuchen das aber, möglichst ohne den städtischen Haushalt zu belasten, hinzukriegen.“

Der Ausschuss ließ an der Notwendigkeit eines solchen Grabensystems keinen Zweifel und beschloss den Stadtgraben 2.0 einstimmig.

Bürgermeister Wilhelm Sendermann ist sich sicher, dass die Stadt Olfen für den Bau eines Stadtgrabens Fördermittel bekommt.
Bürgermeister Wilhelm Sendermann ist sich sicher, dass die Stadt Olfen für den Bau eines Stadtgrabens Fördermittel bekommt. © Arndt Brede

Beteiligung der Öffentlichkeit

Bei den Planungen für den Stadtgraben 2.0 nimmt die Verwaltung auch die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot. Die Stadt Olfen lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Aufstellung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) ein. Dort ist auch der Stadtgraben ein Thema. Wobei das ISEK das Gebiet des alten Stadtgrabens im Olfener Norden umfasst.

In der Veranstaltung werden in Diskussionsgruppen Ideen dazu gesammelt, wie das beschriebene Quartier vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Begleiterscheinungen (Trockenheit, Starkregen etc.) in den Handlungsfeldern Siedlungs- und Nutzungsstruktur, Mobilität und Verkehr sowie Grün- und Freiraumstruktur zukünftig weiterentwickelt werden kann.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 25. Mai, um 18 Uhr im Leohaus, Bilholtstaße 37, statt.

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