An der Wolfhelm-Gesamtschule in Olfen startete am Mittwoch (18.8.) das neue Schuljahr.

© Arndt Brede (A)

Schulleiter aus Olfen: „Müssen uns Gedanken machen, was noch kommt“

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Schulleiter Dr. Jerome Biehle sieht die Wolfhelm-Gesamtschule in Olfen gut auf das neue Schuljahr vorbereitet. Künftig möchte er sich aber nicht auf die Corona-Routine verlassen.

Olfen

, 18.08.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Sechseinhalb Wochen Sommerferien sind in Olfen vorbei. Das bedeutet für Eltern, Lehrkräfte sowie für die Schülerinnen und Schülern eine Rückkehr in den Alltag. Allerdings machen die Corona-bedingten Hygiene-Maßnahmen einen normalen Schulbetrieb seit zweieinhalb Jahren unmöglich. Und auch vor den ersten Unterrichtsstunden am Mittwoch (18.8.) hieß es wieder: erst testen, dann lernen.

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Petra Deuker, Leiterin der Wieschhof-Grundschule, sagt diesbezüglich: „Wir haben gute Erfahrungen mit den Tests gemacht.“ Die Schulleiterin blickt zuversichtlich auf die kommenden Wochen und Monate. Das liege auch daran, dass alle Beteiligten immer professioneller im Umgang mit den Corona-Maßnahmen würden.

Petra Deuker, die Leiterin der Wieschhof-Grundschule hält das Quarantäne-Konzept in Grundschulen für schwer umsetzbar.

Petra Deuker, die Leiterin der Wieschhof-Grundschule hält das Quarantäne-Konzept in Grundschulen für schwer umsetzbar. © Jessica Hauck (A)

Getrennter Schulhof dient zur Kontaktnachverfolgung

„Bei uns gilt weiterhin eine Maskenpflicht in den Gebäuden. Auf dem Schulhof dürfen die Kinder ihre Maske abnehmen. Der Hof bleibt aber weiterhin getrennt“, berichtet Deuker. Zwei Klassen mit etwa 50 Kindern würden sich dann in einem festgelegten Bereich aufhalten. So sei besser nachvollziehbar, mit wem die Schülerinnen und Schüler im Fall einer Corona-Infektion Kontakt hatten.

Dr. Jerome Biehle, Leiter der Wolfhelm-Gesamtschule in Olfen und Datteln, spricht ebenfalls von einer Routine, die sich in den vergangenen Monaten eingestellt habe. „Wir sehen in den Maßnahmen für die Schulen keine Herausforderungen“, sagt er. Die im letzten Schuljahr getroffenen Regelungen würden zu großen Teilen weiter gelten. Das habe man den Eltern und den Schülerinnen und Schülern mitgeteilt. „Wir haben keine Rückfragen dazu bekommen. Alle haben sich gut informiert gefühlt“, berichtet Biehle.

Dr. Jerome Biehle, Leiter der Wolfhelm-Schule in Olfen erlebt einen routinierten Umgang mit den Corona-Maßnahmen in seiner Schule.

Dr. Jerome Biehle, Leiter der Wolfhelm-Schule in Olfen erlebt einen routinierten Umgang mit den Corona-Maßnahmen in seiner Schule. © Marcel Schürmann (A)

Hohe Impf-Rate im Kollegium der Wolfhelm-Gesamtschule

Gleichzeitig verweist der Schulleiter auf die hohe Impfrate im Kollegium. „98 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer sind zweifach geimpft“, sagt er. Zusätzlich erhalten Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren die Möglichkeit, sich in einem mobilen Impfzentrum des Kreises Coesfeld an der Schule gegen einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung impfen zu lassen.

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Biehle hofft aufgrund dieses Impffortschritts und der Routine im Umgang mit den Schutzmaßnahmen, dass seine Schule weitestgehend von Quarantäne-Fällen verschont bleibt. Fortan müssen nur die engen Kontaktpersonen einer infizierten Person in Isolation. Dazu zählen die vier Schülerinnen und Schüler, die vor und hinter sowie links und rechts der betroffenen Person gesessen haben. Ebenfalls als enge Kontaktpersonen können Lehrkräfte und anderes Schulpersonal gelten. Ausgenommen von dieser Regelung sind vollständig Geimpfte und Symptomlose.

Wolfhelm-Schule zeigt: Quarantäne-Konzept funktioniert

Der Leiter der Wolfhelm-Gesamtschule sieht in diesen Regeln die gängige Praxis bestätigt. „Die Gesundheitsämter mit denen wir zusammenarbeiten, haben schon immer sehr genau gearbeitet. Wir haben die Sitzpläne digitalisiert. So können wir nachvollziehen, wer als direkte Kontaktperson infrage kommt“, sagt Biehle. Mithilfe dieses Vorgehens haben man in den vergangenen Monaten großflächige Quarantäne-Anordnungen verhindert.

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Petra Deuker hält die Quarantäne-Regelungen jedoch für schlecht umsetzbar - zumindest in den Grundschulen, wie sie sagt. „Es liegen Sitzpläne und Pläne der Tischgruppen vor. Allerdings haben die Kinder einen bestimmten Bewegungsradius“, erklärt die Schulleiterin. Aus diesem Grund könne man sich nicht einfach auf die Schülerinnen und Schülern als direkte Kontaktpersonen zählen, die vor und hinter sowie links und rechts des infizierten Kindes sitzen.

Weiter Lüften im Herbst und Winter

Wenig ändern werde sich allerdings mit Blick auf den Herbst und den Winter. Auch zu dieser Jahreszeit gilt es, weiter zu lüften. „Dann wird es in den Räumen sehr schnell sehr kalt. Wir werden das aber soweit fortführen“, so Deuker.

Luftfilteranlagen werden die Schulen in Olfen indes nicht bekommen. Auf Anfrage dieser Redaktion teilte die Pressestelle der Stadt Olfen mit: „Da das Lüften sowohl in den Räumen der Grund- wie auch der Gesamtschule ausreichend möglich ist, würde auf unsere diesbezügliche Abfrage kein Bedarf von den Schulen gemeldet. Aus diesem Grund konnten keine Fördermittel in Anspruch genommen werden.“

Stadt rät, die Grundtemperatur anzuheben

Zusätzlich gibt die Stadt Tipps, um die Unterrichtszeit für die Schülerinnen und Schüler sowie für das Lehrpersonal so angenehm wie möglich zu gestalten. „Durch eine Anhebung der Grundtemperatur zu Beginn eines jeden Schultages kann jedoch entgegen gewirkt werden, dass die Temperatur nach mehrmaligem Lüften zu stark absinkt“, heißt es seitens der Stadt.

Geht es nach Biehle, sollte die Stadt das Thema der Luftfilter nicht schließen und zu den Akten legen. „Derzeit grassiert die Delta-Variante. Diese Mutation ist wesentlich ansteckender als das ursprüngliche Virus. Danach käme Epsilon und Zeta. Wir müssen uns Gedanken machen, was noch kommt“, sagt Biehle. Daher unterstütze seine Schule die Idee der Luftfilter als zusätzliches Mittel. Eine Kombination aus Lüften und Luftfilter führe zu mehr Sicherheit. Und damit zu einem normaleren Schulalltag.