Sanierung und Erweiterung des Rathauses Olfen Ein Hauch von Danzig

Sanierung und Erweiterung des Rathauses Olfen: Ein Hauch von Danzig
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Was derzeit mitten im Ortskern von Olfen steht, gehört zu den größten Bauprojekten der letzten Jahre. Die energetische Sanierung des Rathauses plus Erweiterung Richtung Marktplatz werden das Bild sehr verändern. Von außen jedenfalls. Innen dürften Mitarbeitende und Bürgerinnen und Bürger kaum unterscheiden können, ob sie sich gerade im Alt- oder im Neubau befinden. So jedenfalls schildert es Bürgermeister Wilhelm Sendermann.

Aber von vorn: Das alte Rathaus - ab den 1930er-Jahren nach und nach gewachsen und in den 1910er-Jahren renoviert - soll energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. „Dazu wird das Dach abgerissen und neu gedeckt, die Fenster werden ersetzt, es gibt eine neue Dämmung“, beschreibt Sendermann einen Teil der notwendigen Arbeiten.

Die Fenster seien von Anfang 1980, der Heizkessel aus den 1990er-Jahren. „Die energetische Situation ist eine Vollkatastrophe“, erklärt der Bürgermeister unter anderem mit Blick auf die Verantwortung der Stadt Olfen als Arbeitgeber. Mit einem Novum wird die Stadt Olfen Kühlung und Heizung künftig regeln. „Es handelt sich um ein wassergeführtes Deckensystem, mit dem die Räume beheizt und auch gekühlt werden können“, wird der Bürgermeister in der neuen Ausgabe der Olfener Stadtzeitung zitiert.

Das sind aufwändige Arbeiten, die im alten Rathaus nötig sind, um es auf den technisch und atmosphärisch neustens Stand zu bringen. Vorgeschaltet seien aber die Arbeiten zum Bau des Erweiterungsgebäudes. Da ist das erste Geschoss bereits hochgezogen. „Wir würden das Erweiterungsgebäude gern in diesem Jahr mit Klinker versehen, ein Dach drauf bauen und Fenster einbauen.“ Der Plan sei, im Sommer 2025 dort einzuziehen. Heißt: Der Altbau werde dann geräumt und die Mitarbeitenden würden zu einem großen Teil mit ihren Arbeitsplätzen im Neubau untergebracht. Da der Neubau aber nicht alle aufnehmen kann, arbeite die Stadtverwaltung an einer Übergangslösung in einem anderen Gebäude. Wo das sein wird, das sei noch nicht spruchreif.

So leer werden die Flure im Altbau sein, wenn dieser Gebäudeteil saniert wird.
So leer werden die Flure im Altbau sein, wenn dieser Gebäudeteil saniert wird. © Arndt Brede

Während der Sanierung des Rathaus-Altbaus wird das so genannte gelbe Haus am Marktplatz noch weiter für die Stadtverwaltung genutzt. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „noch“. Denn laut Wilhelm Sendermann wird das gelbe Haus leergezogen, wenn der Altbau saniert ist. Dann ziehen die Mitarbeitenden aus dem gelben Haus ins Rathaus. Dann ist die Stadtverwaltung sozusagen unter einem Dach.

Wann das sein wird, dazu hat der Olfener Bürgermeister eine klare Vorstellung: „Das sollte Ende 2026 der Fall sein.“

Mit Fertigstellung wird das Rathaus Olfen zwei Gebäudeteile haben. Die aber miteinander verbunden sein werden. „Es wird einen Durchbruch geben“, sagt Sendermann.“ „Es wird also ein Rathaus, von außen bleiben es aber zwei Baukörper. Die Mitarbeiter merken keinen Unterschied, ob sie sich im Bestandsgebäude oder im Neubau befinden.“

Diese Art zu bauen, habe er sich in Danzig in Polen angesehen. „In der historischen Altstadt gibt es drei Gebäude, und diese drei Gebäude haben von innen nur eine Nutzung. Architektonisch gut gemacht. Das habe ich mir abgeguckt und darum gebeten, ob wir das nicht auch hier in Olfen so umsetzen können.“