Ein neues Bad in alten Wänden: So beschreibt Bürgermeister Wilhelm Sendermann, was in Zukunft am Hallenbad passieren soll. Schon lange ist bekannt: Das in die Jahre gekommene Bad muss saniert werden. Und das richtig, wie der Bürgermeister in der letzten Sitzung des Bauausschusses erklärte. Das ganze Gebäude, an das auch die Geest-Turnhalle angeschlossen ist, versprühe den Charme der 60er-Jahre - 1968 ist es gebaut worden.
Ein Beispiel: der höhenverstellbare Hubboden. „Das war damals der absolute Run“, sagt der Bürgermeister. Im Jahr 2023 sei die gesamte Technik in dem Bad aber einfach nicht mehr zeitgemäß. An sehr vielen weiteren Stellen seien Bad und Halle außerdem sanierungsbedürftig: Es gibt Wasserschäden an der Decke, energetisch wenig effiziente Glasbausteine mit teilweise nicht mehr dichten Fugen, die Halle ist eigentlich zu klein für Ballsportarten, insgesamt ist das Gebäude nicht barrierefrei. „Der Zahn der Zeit nagt an den Details“, sagte Wilhelm Sendermann im Bauausschuss - und zeigte zur Veranschaulichung Fotos aus dem seit 2022 nicht genutzten Bad. „Das ist alles altersbedingt nicht mehr das Richtige, um hier ein Bad zu betreiben“, so der Bürgermeister.
Die Entscheidung zur Sanierung ist bereits getroffen. Sechs Millionen - so die erste Kalkulation - sollen die Arbeiten kosten. Zwei Millionen davon übernimmt der Bund, wie Sendermann ankündigte. Und das, obwohl es eigentlich ungewöhnlich ist, Hallenbadsanierungen zu fördern.
Der erste Schritt dazu ist die Entkernung und der Rückbau des Bades - zurück zum Rohbau-Stadium. Das Dach muss runter, die Elektronik raus, der Klinker weg. Die gesamte Technik soll erneuert werden. Der Eingangs- und Sanitärbereich soll umgestaltet werden. Aber: Auch im neuen Bad soll es einen Hubboden geben, sodass es weiterhin möglich sein wird, die Beckentiefe zu verstellen. „Das macht man aber heutzutage ganz anders als 1968“, so Wilhelm Sendermann.
Auch die Geesthalle soll anders gestaltet werden. Um dort Ballsportarten zu spielen, sei die Fläche eigentlich zu klein. Die Überlegung sei deshalb, dass dort neben dem Schulsport vor allem Gesundheitssport und Bushido stattfinden soll. Die Stadt sei hier in Gesprächen mit den Vereinen. „Der Diskussionsprozess findet da gerade statt“, sagte Wilhelm Sendermann.
Öffnung wohl erst 2025
Insgesamt sei man gerade auf dem Weg der Planung, der Bauausschuss wurde erstmal nur auf Stand gesetzt. Einen Beschluss muss er erst fassen, wenn die Planungen ausgefeilt sind.
Zielsetzung der Verwaltung sei es, mit der Sanierung in den Jahren 2023 und 2024 fertig zu werden, „sodass 2025 das Schulschwimmen wieder möglich ist“, so Sendermann. Für die Schule sei das schon eine Zumutung, räumte er ein. Allerdings sei es andererseits aus Sicht der Stadt auch wichtig, an der Halle und dem Bad in der Innenstadt festzuhalten. Ein Hallenbad-Neubau neben dem Naturbad wäre auch möglich gewesen - das wäre für Schulklassen dann allerdings nur mit dem Bus und nicht zu Fuß zu erreichen gewesen.
Für die Zeit des Umbaus soll in der Sommerzeit der Betrieb im Naturbad etwas ausgebaut werden, sagte Sendermann. So, dass dort beispielsweise auch Vereinssport möglich ist.
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