
© Marcel Schürmann
Projekt zur gesunden Ernährung macht die Kinder in der Kita St. Vitus in Olfen stark
Kindergarten
Wo kommt eigentlich das Brot her, das wir essen? Was ist gesund und was nicht? Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Kinder der Kita St. Vitus bei dem Projekt „Die Kleinen stark machen“.
Äpfel schneiden, Teig kneten, diesen dann mit den Apfelscheiben belegen und ab in den Ofen damit. Am Ende kommt ein leckerer Apfelkuchen heraus. Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte (Kita) St. Vitus in Olfen widmen sich in dem Projekt der Krankenkasse IKK „Die Kleinen stark machen“ dem Thema gesunde Ernährung.
Insgesamt neun Projekttage gibt es für die vier- bis fünfjährigen Kinder innerhalb eines Jahres. Bei den vergangenen Treffen haben die Kinder Brotgesichter und Popcorn selber gemacht - in drei Varianten: süß, salzig und ohne Salz oder Zucker. Was hat am besten geschmeckt? „Das Salzige“, sagt Till, eines der Kinder in der Kita wie aus der Pistole geschossen.
Kinder helfen fleißig mit bei der Zubereitung
Dieses Mal war der Apfel-Quark-Öl-Teig an der Reihe, den die Kinder mit der Ernährungfachkraft der IKK Lioba Birkenhauer (55) zubereitet haben. Nach dem Händewaschen halfen alle Kinder fleißig mit beim Schneiden der Äpfel und beim Teigkneten, und hatten jede Menge Spaß bei der Sache. Die Lebensmittel bringen die Kinder von zu Hause mit.

Till (r.) und Paul schneiden die Äpfel für den Quark-Öl-Teig in Stückchen. © Marcel Schürmann
Während der Apfelkuchen im Ofen ist, dürfen auch die übrig gebliebenen Apfelscheiben genascht werden und Lioba Birkenhauer liest den Kindern die Geschichte der roten Henne vor, die Brot backen will - um die Zeit zu überbrücken. So sollen die Kinder lernen, wo das Brot eigentlich herkommt, das wir essen. „Von der Bude“, sagt Felix. Na klar, doch was vorher alles passieren muss, bis man das Brot dann auch im Laden kaufen kann - das war für viele Kinder neu und spannend zu erfahren.
Süßigkeiten nicht verboten - „Aber nicht so viel Süßes“
Immer mit dabei bei dem Projekt ist das Maskottchen Micki. Gemeinsam mit Micki und Lioba Birkenhauer singen die Kinder das Lied „Kluge Kinder essen richtig“ zur Melodie des Songs „Wer will schlaue Handwerker seh’n“.
An der Wand im Essensraum der Kita hängt ein Bild der Ernährungspyramide. Damit lernen die Kinder, welche Lebensmittel gesund sind, und von welchen man lieber die Finger lassen sollte. Verboten ist Süßes aber nicht. „Aber nicht so viel Süßes“, sagt Amelie. Richtig! Lioba Birkenhaus zeigt es: Maximal eine Hand Süßes oder Fetthaltiges naschen. Das reicht.

Lioba Birkenhauer zeigt: Mehr als eine Handvoll Süßes kann ganz schön ungesund sein. In ihrer Hand - das Maskottchen Micki. © Marcel Schürmann
Lioba Birkenhauer ist immer noch erstaunt, was Kinder in diesem Alter schon aufnehmen. „Das ist wirklich nicht zu unterschätzen“, sagt die Ernährungsfachkraft.
In der Kita steht gesunde Ernährung auf der Tagesordnung
Ganz ohne Vorwissen, was gesund ist und was nicht, sind die Kinder aber nicht in das Projekt gegangen. „Wir haben jeden Morgen ein ausgewogenes, gesundes Buffet mit Obst und Gemüse, drei verschiedenen Sorten Brot, Wurst und Käse. Manchmal gibt‘s auch noch einen Joghurt“, sagt Martina Alhelm, eine Erzieherin der Kita.
Am Ende des Projekts wissen die Kinder aber noch viel mehr über gesunde Ernährung und bekommen alle Rezepte in einer Mappe mit nach Hause gegeben.
Kinder trauen sich, Essen zu probieren
Am Dienstag, 19. Mai, endet das Projekt in der Kita St. Vitus. Dann lädt die Kita von 14 bis 16 Uhr alle Kinder und Eltern noch mal zu einem Abschlussfest ein, bei dem die Kinder ihren Eltern das Gelernte vorstellen.
Lioba Birkenhauer leitet solche Projekt schon seit fünf Jahren. Für sie ist es schön, wenn sie am Ende positives Feedback bekommt: „Es ist immer toll, wenn man nach so einem Projekt von den Eltern hört: ‚Das hat mein Kind vorher nicht gegessen.‘ Die Kinder trauen sich hier wirklich Sachen zu probieren, die sie von zu Hause noch nicht kennen.“
Am Ende hat sich das Warten gelohnt: Nach 35 Minuten ist der Quark-Öl-Teig endlich fertig. Und wie schmeckt er? „Lecker“, sagen die elf Kinder im Chor. Da müssen sie wohl recht haben. Übrig geblieben ist am Ende nicht viel.

Das Rezept des Quark-Öl-Teigs © Marcel Schürmann
- Zutaten für ein Backblech:
- 300 g Weizenmehl
- 3 TL Weinsteinbackpulver
- 75 g Zucker
- 1Pck. Vanillezucker
- 1 Pr. Salz
- 125 g Speisequark (Magserstufe)
- 100 ml Milch
- 100 ml Rapsöl
- Obst nach Jahreszeit zum Belegen des Teiges und/oder Streusel. Der Kuchen kann auch pikant wie eine Pizza belegt werden.
- Zubereitung:
- Das Mehl mit dem Weinsteinbackpulver mischen und in eine Rührschüssel geben
- Übrige Zutaten hinzugeben und alles mit Knethaken des Handrührgeräts zunächst auf niedriger dann auf höchster Stufe zu einem glatten Teig verkneten
- Den Beklag vorbereiten
- Den Teig auf einem gefetteten Backblech ausrollen und mit dem Belag bedecken
- Das Backblech in den Ofen schieben und bei 160 Grad (Umluft) bzw. 180 Grad (Ober-/Unterhitze) ca. 35 Minuten backen
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
