
© Jessica Hauck
Olfen richtet zwei neue Hol- und Bringzonen für die Wieschhofschüler ein
Verkehr vor der Schule
Hol- und Bringzonen sollen den Verkehr an der Wieschhofschule bessern, Gefahren für die Kinder reduzieren. Die Schilder stehen jetzt - doch Corona behindert die Umsetzung des Projektes.
Die Stadt möchte Elterntaxis vor der Grundschule eindämmen und hat dafür jetzt eine Lösung geschaffen: Hol- und Bringzonen sollen den Verkehr vor der Wieschhofschule reduzieren und den Schülern ermöglichen, die letzten 200 Meter des Schulwegs zu Fuß zurückzulegen. Doch Corona lässt das Projekt in den Hintergrund treten.
Seit dem Herbstferien stehen neue Schilder an der Sängerlinde und an der Oststraße. „Hol- und Bringzone - ab hier zu Fuß!“ steht drauf. Dazu weisen die Schilder Parkverbote für Autofahrer am Morgen und ab Mittag aus. Mit der Aufstellung der Schilder sei die Stadt ihrer Pflicht nun nachgekommen und habe Wort gehalten, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Schon vor rund einem Jahr war das Thema Elterntaxis in der Olfener Politik diskutiert worden. Auch ein Beratungsbüro hatte die Schulwegsituation unter die Lupe genommen und Vorschläge für die Hol- und Bringzonen gemacht.
Enger Raum für Busse, Schüler, Fahrräder, Autos
Auf dem Weg zu mehr Sicherheit vor dem Schulgebäude, wo sich Fußgänger, Autofahrer und Busse auf engem Raum nahe kommen, sollen die Hol- und Bringzonen nun ein Baustein sein. Die Wieschhofschule müsse das Konzept nun aber mit den Schülern umsetzen, so Sendermann.
Das hat in der derzeitigen Corona-Situation allerdings keine Priorität und wird sich etwas hinziehen, sagen Bürgermeister und die Schulleiterin Petra Deuker übereinstimmend. Denn derzeit stehe die Schule vor anderen Aufgaben, um den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten und Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionen umzusetzen.
Deuker: Im Frühjahr wäre der richtige Zeitpunkt gewesen
Die Hol- und Bringzonen gehören zum Projekt Verkehrszähmer des Landes NRW. Schon vor über einem Jahr haben die Lehrer der Wieschhofschule die Materialien dafür bekommen, erklärt Petra Deuker. Alle Gremien und die Eltern seien bereits informiert. Dann kam im Frühjahr die erste Coronawelle und machte mit dem Lockdown und den Schulschließungen von März bis Juni der Wieschhofschule einen Strich durch die Rechnung. „Da wäre der richtige Platz gewesen, damit zu starten“, sagt Deuker. In der hellen Jahreszeit sei es leichter, mit den Schülern die restlichen 200 Meter von der Hol- und Bringzone zur Schule zu üben.
Die Lehrer thematisierten den Schulweg aber nun im Unterricht, etwa in Sachkunde, so Deuker. Nicht morgens, aber während der Schulstunden im Hellen können sie mit den Kindern den Schulweg üben. Die Viertklässler hätten das Thema beispielsweise besprochen, als sie ihr Fahrradtraining nachgeholt hätten. „Es ist ein langfristiges Projekt“, sagt Deuker über die Verkehrssicherheit vor der Wieschhofschule.
Die Hol- und Bringzonen seien auch ein „Angebot an die Eltern“, so Deuker. Es hätten sich aber auch bereits Laufpatenschaften gebildet, bei denen kleine Gruppen von Schülern von einem Elternteil auf dem Schulweg begleitet werden. Sie sehe, dass die Olfener Eltern sich ihrer Eigenverantwortung für Sicherheit auf dem Schulweg bewusst sind, sagt die Schulleiterin.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
