Der Entwurf von DBCO macht deutlich, dass das dann erweiterte Rathaus den Ortskern ganz neu prägen wird.

© Visualisierung DBCO

Neues Rathaus definiert Bürgernähe für Olfen neu - mit Hilfe des Landes

rnSanierung und Erweiterung

Wenn es mal fertig ist, wird das neue Rathaus das Stadtzentrum neu prägen und auch das Wort Bürgernähe für Olfen neu definieren. Das gefällt auch der Landesregierung NRW. Sehr sogar.

Olfen

, 13.04.2021, 20:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie gehört zu den engagiertesten Projekten Olfens der kommenden Jahre: die energetische Sanierung und Erweiterung des Rathauses der Stadt Olfen. Sie zu stemmen, wird kein Pappenstiel. Auch nicht in finanzieller Hinsicht. Deshalb hat man sich im Rathaus Gedanken gemacht, wie ein solches Vorhaben so hinzubekommen ist, dass nicht die ganze Finanzlast auf dem städtischen Haushalt liegt.

Also hat man sich auf die Suche nach Förderprogrammen begeben. Problem: Zumindest aus dem Städtebauförderprogramm sei nichts zu erwarten, hat Bürgermeister Wilhelm Sendermann schon 2020 öffentlich gesagt. Rathäuser als Verwaltungsgebäude seien nicht Gegenstand der Städtebauförderung als zentrales Förderprogramm für Kommunen. Er hat aber auch das Wörtchen „eigentlich“ folgen lassen.

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Also hat die Stadt Olfen einen Förderantrag gestellt, in dem die Komponenten Energieeffizienz und moderne Verwaltung genau so berücksichtigt sind wie Multifunktionalität.

Und das geht so:

  • Durch den Ankauf benachbarter Grundstücke kann das Rathaus erweitert werden und so können alle Stellen von Stadtverwaltung (Nebenstelle Markt 5) und politischer Beratung und Diskussion mit dem Bürger (Bürgerhaus Kirchstraße 22) wieder unter einem Dach adäquat untergebracht werden, erklärt Bürgermeister Wilhelm Sendermann.
  • Im Neuen Rathaus soll auch das Thema „Kunst und Kultur“ Platz haben. Neben ständigen Ausstellungen, der Präsentation der Werke zu den Menschen in der Innenstadt hin (große „Schaufenster“), sollen auch kleinere Veranstaltungen im „Rathausfoyer“ stattfinden.
  • Was die Arbeit der Verwaltung betrifft, orientiert sich Olfen an den Niederlanden, wo es Beispiele dafür gebe, dass bisherige Bürostrukturen in größere Einheiten mit mehreren Arbeitsplätzen für Mitarbeiter entwickelt werden sollen. Besprechungsräume für Gespräche insbesondere mit den Bürgerinnen und Bürgern sind daneben Teil der Konzeption für Olfen.
  • Zur Energieeffizienz: Mit einem Wasser-geführten Deckensystem aus einem reinen Naturmaterial mit der Grundlast eines Blockheizkraftwerks soll im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Sendermann: „Damit wird die Raumluftfeuchte automatisch reguliert und eine Klimatisierung entbehrlich. Ein Keimbefall von Bauteilen und ein Virentransport ist unmöglich, was sich gerade in Corona-Zeiten als positives Argument zeigt.“

An der Ecke Kirch-/Marktstraße soll der neue Haupteingang des Rathauses sein. Die bestehenden Häuser neben dem alten Rathaus werden abgerissen.

An der Ecke Kirch-/Marktstraße soll der neue Haupteingang des Rathauses sein. Die bestehenden Häuser neben dem alten Rathaus werden abgerissen. © Arndt Brede

Die Gesamtkonzeption hat die Fördergeber offenbar überzeugt. Und zwar dermaßen, dass das Land NRW das Projekt mit 60 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung unterstützt, wie der Bürgermeister ausführt. Der 1. Bauabschnitt mit dem Erweiterungsbau sei im Städtebauförderungsprogramm 2021 berücksichtigt worden. So fließen mehr als 3,1 Millionen Euro in die energetische Ertüchtigung und Erweiterung des Rathauses.

Gesamtkosten: Rund 8,3 Millionen Euro

Nachfolgend soll der 2. Bauabschnitt mit der Sanierung des Bestandsgebäudes kommen. „Bei Gesamtkosten von insgesamt rd. 8,3 Millionen Euro ist von einer Landesförderung von rund 5 Millionen Euro auszugehen“, erklärt Bürgermeister Sendermann. Rund 1,8 Millionen Euro kommen also noch für die Sanierung des Bestandsgebäudes aus Düsseldorf.

„Das ist ein Projekt, das mir wirklich am Herzen liegt“, erklärt der Bürgermeister. „Weil es am Markt und in der Innenstadt ist.“ Das gesamte Team habe seiner Meinung nach einen guten Job gemacht. Gibt es einen Zeitplan? „Ich setze darauf, dass wir im kommenden Jahr den Abriss und den Neubau beginnen können“, sagt Sendermann. Das Rathaus soll direkt am Marktplatz gelegen erweitert werden. Dafür müssen die bestehenden Häuser abgerissen werden.