Seit einem guten halben Jahr laufen die Arbeiten zum Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft mit zwei Gebäuden am Vinnumer Landweg für bis zu 118 Menschen. Bislang hatte die Stadt, wenn es um die Eröffnung geht, von „hoffentlich Ende des Jahres 2023“ oder „Anfang 2024“ gesprochen. Das war nicht zu halten. Jetzt wird Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann konkreter: „Alle Gewerke liegen im Zeitplan. Bis Mitte April sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.“
Sendermann geht weiter ins Detail: „Ab Mitte April gehen wir in die Belegung der neuen Flüchtlingsunterkünfte. Die ersten Küchen werden gerade aufgebaut.“ Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner werden laut Sendermann Zug um Zug einziehen. Es werden Geflüchtete sein, die übergangsweise im ehemaligen Ausflugslokal Heidekrug, in der Übergangsunterkunft in Seppenrade und in der Notunterkunft in der Industriestraße in Olfens Nachbarstadt Selm untergebracht sind. „Wahrscheinlich müssen wir nur die Hälfte der neuen Unterkunft belegen müssen“, erklärt der Bürgermeister.
Das Außengelände müsse noch gestaltet werden. In den einzelnen Einheiten seien vier Zimmer von jeweils 13 Quadratmetern zu finden. Jedes Zimmer verfüge über zwei Einzelbetten, Nachttische und Kleiderschrank. Weiterhin gebe es ein Bad mit bodengleicher Dusche. Ein Waschmaschinenstellplatz und zwei separate Toiletten gehören ebenfalls zur Ausstattung. Im Vorraum zu den Schlafzimmern finde die Küche Platz.
Die Wohnungen werden sowohl von Familien als auch von allein reisenden Personen bezogen. Die Stadt berücksichtige bei der Belegungsplanung nach Möglichkeit immer auch kulturelle, religiöse und familiäre Aspekte, damit auch weiterhin ein friedliches und konfliktfreies Miteinander ermöglicht werde, heißt es aus dem Olfener Rathaus.

Insgesamt rund 540 Flüchtlinge
Derzeit leben circa 540 Flüchtlinge in Olfen, teilt die Verwaltung mit. In den dann vier Flüchtlingsunterkünften am Vinnumer Landweg (zwei bestehen dort bereits) können maximal 236 Menschen untergebracht werden. „Das ist ein großer Schritt nach vorne, aber es wird vielleicht wieder nicht reichen. Vor allem dann nicht, wenn uns weitere Flüchtlinge zugewiesen werden“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann.
Die Stadt setzt bei den neuen Unterkünften auf eine solide Bauweise. Denn: Sollten die baugleichen Gebäude irgendwann einmal nicht mehr zur Unterbringung von Geflüchteten gebraucht werden, könnten sie dann als Gewerbehallen vermarktet werden. Ursprünglich sollte die Unterkunft am Vinnumer Landweg 1,7 Millionen Euro kosten. Doch aufgrund von allgemeinen Kostensteigerungen im Bausektor rechnet die Stadt Olfen nun mit Kosten von 2,2 Millionen Euro. Die Möblierung ist da schon eingerechnet.