Meterhoher Bohrer an Baustelle in Olfen Rohbau-Arbeiten für Rathausneubau starten

Meterhoher Bohrer an Baustelle für Rathausneubau: Rohbau-Arbeiten starten
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Die Vorbereitungen für den Tiefbau für das neue Rathaus Olfen sind geschafft: Ein meterhoher Bohrer hat die Löcher vorgebohrt, um sechs bis acht Meter lange Stahlträger im Boden zu versenken. Sie dienen zum Abstützen der Baugrube, die ab der ersten Oktoberwoche an der Ecke Kirchstraße/Marktstraße gebuddelt wird.

„Berliner Verbau“ heißt das Verfahren, das Passanten in den vergangenen Tagen gegenüber dem Marktplatz beobachten konnten. Bevor die 4,5 Meter tiefe Baugrube für das neue Rathausgebäude ausgehoben werden kann, muss die Straße daneben abgesichert werden, erklärt Melanie Elett vom Fachbereich Bauen der Stadtverwaltung. Da nicht genug Platz ist, eine Böschung um die Baugrube anzulegen, müssen die meterlangen Stahlträger zur Straße hin in den Boden eingelassen werden.

„Dann können wir mit dem eigentlichen Rohbau beginnen“, sagt Elett. Bis zum Sommer 2024 soll der neue Rathausteil im Rohbau stehen, inklusive Teilunterkellerung und verklinkerter Fassade. Die Klinker werden in Kürze ausgesucht. Die genaue Farbe steht noch nicht fest. „Es wird kein roter Klinker werden“, sagt Melanie Elett nur. Heller, in Richtung beige, so sehen es die Entwürfe vor.

Umbau ab 2025 geplant

Wenn der Rathaus-Neubau steht, kann die Stadtverwaltung einziehen und mit der Sanierung und dem Umbau des bestehenden Rathauses beginnen. Beide Gebäudeteile sollen später mit einem Durchbruch in der jetzigen Außenwand verbunden und zu einem Rathaus werden. Dann sollen auch alle Fachbereiche unter einem Dach Platz finden. Noch wird das Gelbe Haus am Marktplatz als Ausweichquartier genutzt.

Die Strahlträger an der Rathausbaustelle Olfen stützen den Boden ab.
Meterlange Stahlträger sind inzwischen aufrecht im Boden versenkt. Sie stützten die Straße neben der bald entstehenden Baugrube ab. © Ludwiczak/Stadt Olfen

Die Kernsanierung des Rathauses soll etwa im Frühjahr 2025 beginnen. „Das steht und fällt mit den Ausschreibungen“, sagt Sarah Ludwiczak. Die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke können den Zeitplan schnell durcheinander wirbeln. Das hat sich bereits gezeigt, als die Stadt die ursprüngliche Ausschreibung für den Rohbau stoppen und danach neu ausschreiben musste. Im ersten Anlauf hatte es nur ein Angebot gegeben und das war 27 Prozent teurer gewesen als kalkuliert. Im zweiten Versuch hatte die Stadt sechs Angebote bekommen, die nun „weitaus günstiger“ gewesen seien, so Elett. Rathaus-Neu- und Umbau sollen etwa 8,23 Millionen Euro kosten. Mehr als 5 Millionen Euro kommen als Fördermittel vom Land NRW.

Die neue Ausschreibung hat allerdings zwei Monate Zeit gekostet. Die Ausschreibungen, die meisten davon europaweit, bei solch einem Millionenprojekt seien ziemlich „zeitaufwändig“, erklärt Sarah Ludwiczak. Doch nun seien Tiefbau und das größte Gewerk Rohbau vergeben. „Wir sind zufrieden, dass man jetzt richtig was sieht“, sagt sie. Gerade als der riesige Bohrer im Einsatz war, sind viele Einwohner neugierig am Bauzaun stehen geblieben.

Mit einem großen Bohrer schafften die Bauarbeiter die Voraussetzungen, um das die Stahlträger im Boden zu versenken.
Mit einem großen Bohrer schafften die Bauarbeiter die Voraussetzungen, um das die Stahlträger im Boden zu versenken. © Ludwiczak/Stadt Olfen

In etwa drei bis vier Wochen soll der Rohbau für das Rathaus beginnen. Dann wird auch der Parkplatz hinter dem bestehenden Rathaus zum großen Teil gesperrt. Dort müsse Platz geschaffen werden für Sanitärcontainer, Schuttcontainer und einen Baukran, so Elett. Viele Parkplätze in der Innenstadt stehen dann für lange Zeit nicht zur Verfügung.

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