
Die Lutherkirche in Datteln ist ein durchaus imposantes Gebäude. Das Bauwerk besteht aus Sandstein, kommt in klassischer, massiver Bauweise daher und lässt vermuten, dass der Bau viele Jahre in Anspruch genommen haben muss. Fertig war die Lutherkirche 1928 allerdings schon nach gut zwölf Monaten.
Heute ist so etwas kaum denkbar. Es ist nicht etwa so, dass Bauarbeiter heutzutage langsamer arbeiten. Keineswegs. Doch die bürokratischen wie politischen Hürden sind hoch und ziehen vieles in die Länge. Bevor an der Lippebrücke auch nur der erste Spatenstich erfolgen konnte, vergingen ganze drei Jahre.
Mehr Lärm, mehr Verkehr – ein Unding
Weder den Städten Datteln und Olfen noch den beiden Landkreisen ist dabei großartig etwas vorzuwerfen. Denn auch sie müssen sich an die Regeln halten. Dennoch stellt sich die Frage, ob es gerade in so einem Fall nicht auch schneller gehen könnte. Die Lippebrücke ist immerhin ein wichtiger Bestandteil für die Infrastruktur in der Region, die letzten Jahre ohne die Brücke haben das eindringlich gezeigt. Olfen und Ahsen so lange voneinander zu trennen, ist eigentlich ein Unding.
Auch mit Blick auf die noch fehlende Ortsumgehung für Ahsen wären deutlich schnellere Verfahren wünschenswert. Bis die Ausweichstrecke kommt, können aber noch Jahre ins Land ziehen. Das bedeutet insbesondere für die Dattelner Seite: mehr Lärm, mehr Verkehr, mehr Dreck. Es sollte jedem Landes- und Bundespolitiker klar sein, dass so etwas eigentlich nicht geht. Sich einmal genauer mit den zähen Planungsprozessen auseinanderzusetzen, sei den Volksvertretern also ans Herz gelegt. Dann könnte künftig der Bau einer Brücke vielleicht doch annähernd so schnell vonstattengehen, wie der einer ganzen Kirche.
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