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Lippebrücke Ahsen: Kreis ist im Zeitplan, muss aber noch liefern
Gutachten
Eine gute Nachricht hat Svenja Küchmeister vom Kreis Recklinghausen für alle Pendler, die auf eine neue Lipppebrücke bei Ahsen warten. „Wir sind im Zeitplan.“ Aber was bedeutet das?
Neue Brücken zu bauen, scheint in Deutschland und damit auch in unserer Region eine schwierige und vor allem langwierige Angelegenheit zu sein. Vor mehr als zwei Jahren - genau am 17. April 2018 - teilte der Kreis Recklinghausen mit, dass die Lippebrücke bei Ahsen dauerhaft gesperrt bleibt - auch für Fußgänger und Radfahrer.
Wirklich überraschend kam die Nachricht nicht. Bereits im Sommer 2017 war eine Fachfirma zu dem Ergebnis gekommen, dass die Brücke nur noch unter bestimmten Auflagen nutzbar sei. Große Fahrzeuge wurden fortan an der Durchfahrt gehindert.
In den folgenden Monaten schritten die Schäden weiter voran mit der Folge, dass die Brücke im Frühjahr 2018 dauerhaft gesperrt wurde. Seitdem warten vor allem viele Pendler, Bewohner Ahsens und auch Schulkinder auf einen Brückenneubau. Wie weit sind die Verantwortlichen in dieser Zeit voran gekommen?
Kreise Coesfeld und Recklinghausen haben Förderantrag gestellt
„Im Juni 2020 haben die Kreise Recklinghausen und Coesfeld einen Förderantrag gestellt“, sagt Svenja Küchmeister am Freitag, 9. Oktober. Noch in der Vorbereitung sei hingegen der wasserrechtliche Genehmigungsantrag, der bei der Bezirksregierung einzureichen ist. „Das klingt trivial, ist es aber nicht.“ Verbunden sei der Antrag mit verschiedensten Gutachten. Ziel sei es, dass der Antrag in den nächsten vier Wochen eingereicht werden kann.
Die Sprecherin des Kreises Recklinghausen hat aber auch eine richtig gute Nachricht für die Fahrradfahrer. Der Radweg soll jetzt nicht mehr direkt nach der Brücke enden, sondern weiter Richtung Ahsen verlängert werden. Wann er ebenso wie die Brücke befahren werden kann, steht nach Aussage des Kreises noch nicht fest.
Noch gibt es keinen möglichen Eröffnungstermin
Einen Eröffnungstermin zu nennen, sei aktuell noch „verfrüht“. Erst einmal benötige der Kreis Recklinghausen die Genehmigung der Bezirksregierung in Münster, „dass wir bauen dürfen.“ Im Gespräch war bislang eine Freigabe der Brücke im Sommer 2022. Die Verkehrsteilnehmer müssen also weiter Geduld aufbringen.
Bei einigen Menschen scheint die allerdings schon seit geraumer Zeit aufgebraucht. Wiederholt sind Sperrzäune, die das Betreten und Befahren der Lippebrücke Ahsen verhindern sollen, aufgeschnitten worden, um sich so Zugang zur Brücke zu verschaffen.
Der Kreis Recklinghausen sagt, dass diese Handlung nicht nur strafbar ist, sondern auch ein hohes Sicherheitsrisiko darstellt. Die Bauzäune sind deshalb fest im Boden verschraubt und zusätzlich durch Schlösser gesichert worden. Zur Sicherheit der Menschen.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
