
Bei der "KulTour" am 22. Mai gibt es für die Radfahrer auf der Steverlandroute an vielen Stellen Programm mit Musik, Schauspiel und Kunst. Jazztrompeter Matthias Beckmann erwartet die Besucher an einem ganz besonderen Ort. © Matthias Stachelhaus
„KulTour“ 2022: Live-Event für Radfahrer auf 72 Kilometern Steverlandroute
Am 22. Mai
72 Kilometer, über 30 Stationen mit Live-Musik, Schauspiel, Führungen und sogar Zauberei: Bei der ersten „KulTour“ am 22. Mai wird die Steverlandroute zu einer großen Event-Strecke für Radfahrer.
Die Steverlandroute wird am 22. Mai zu einem riesigen Kultur-Event. An 31 verschiedenen Stationen entlang des Radweges von Nottuln bis Haltern am See erwartet die Besucher ein breites Programm. Live-Musik von Jazz über Dudelsack bis Barock, Schauspiel, Zauberei, Tanz und Kunstinstallationen sollen für Abwechslung und vor allem Freude sorgen.
Zum ersten Mal wird die 72 Kilometer lange Strecke damit als Ganzes bespielt. „Wir wollen die kulturelle Vielfalt der Region zeigen“, sagt Markus Kleymann vom Kulturamt Senden. Dass Radfahrer dabei die komplette Route mit allen Stationen innerhalb von sechs Stunden (Programmzeit ist von 11 bis 17 Uhr) schaffen sollen, ist dabei auch gar nicht geplant. Es wäre wohl auch kaum möglich.

Vorfreude auf die "KulTour" entlang der Steverlandroute: Alle Kommunen an der Strecke haben mit angepackt, um das Programm auf die Beine zu stellen. Finanzielle Unterstützung gibt es außerdem vom Land NRW und der Gelsenwasser. © Matthias Stachelhaus
Das gemeinsame Projekt der Kommunen Nottuln, Senden, Lüdinghausen, Selm, Olfen, Haltern am See und des Kreises Coesfeld zielt viel mehr darauf ab, sich Teile des Programms ganz nach eigenem Belieben anzuschauen, wie Kleymann erklärt. Für müde Radfahrer gibt es entlang der Route einige Verpflegungsstationen, zudem laden Gastronomen in allen Orten zu einem Abstecher ein. Zwischen Olfen und Nottuln fahren außerdem Fahrradbusse des Regionalverkehrs Münsterland (RVM), die kostenlos genutzt werden können.
Jazz unter dem Kanal
Für Besucher ohne eigenes Fahrrad gibt es in Lüdinghausen die Möglichkeit, ein Zweirad zu leihen. „Über 40 Fahrräder stehen hier zur Verfügung“, erklärt Stefan Wiemann vom Lüdinghauser Stadtmarketing. Die Geschäftsstelle, Borg 4, wird am Sonntag geöffnet sein. Die Leihgebühr beträgt 10 Euro.
Entlang der gut ausgeschilderten Strecke (rot-weißen-Radschildern und blau-grünem Symbol der Steverlandroute folgen) erwartet die Besucher an den Stationen ein vielfältiges Programm. Zum Beispiel an der Unterführung des Dortmund-Ems-Kanals zwischen Olfen und Selm (Station 23). Trompeter Matthias Beckmann tritt hier mit Band unter dem Kanal auf und verspricht Jazzmusik mit einem irren Klang. „Wir freuen uns darauf, diese Location und die Akustik dort ausprobieren zu können. Das wird spannend“, sagt Beckmann.

Das münsteraner Musik-Ulk-Trio "Die Drei Nikoläuse" spielt bei der "KulTour" im Bürgerpark Senden (Station 12). © Dirk Frerichmann
Magisch auf andere Weise wird es bei den Shows im Zauberzentrum zwischen Senden und Appelhülsen (Station 7), wie Kleymann verspricht. „Tricks verraten wir natürlich nicht“, fügt er mit einem Lächeln hinzu.
In Nottuln erschafft die Künstlerin Katja Ensling echte Kunstwerke aus Müll (Station 6), während beim Abstecher zum Ternscher See (Station 22) eine Capoeira-Show, mit brasilianischem Kampfsport und Musik geboten wird.
Römerpatrouille am Stausee
In Haltern am See, einem der beiden Endpunkte der Steverlandroute, wird es historisch. „Haltern ist ja auch eine Römerstadt“, sagt Andrea Böing von der Stadt Haltern. Ein Römerlager mit patrouillierenden Legionären von Kaiser Augustus bezieht Stellung im Blauen Klassenzimmer am Halterner See (Station 30), und am Bahnhof werden Neuankömmlinge von Schauspieler Stefan Naszay empfangen, der als Römer auf der Suche nach einem Heer ist.
Fehlen darf natürlich auch nicht die Burg Vischering in Lüdinghausen (Station 17). Hier gibt es Musik und Tanz mit „DJ Honest John“ und der ShimSham-Tanzschule Ahlen aus den 20er und 30er Jahren. Einen Flyer mit Karte und allen Stationen gibt es auch auf der Homepage der Steverlandroute.

Markus Kleymann (auf dem Fahrrad) vom Kulturamt Senden war federführend bei der Planung der "KulTour" mit einem vielfältigen Programm. Unter anderem tritt auch Jazztrompeter Matthias Beckmann an der Strecke auf. Catharina Kähler vom Naturkundezentrum Coesfeld e.V. betreut die Steverlandroute auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. © Matthias Stachelhaus
„Die Besucher sollen sich aber nicht ewig an jeder Station aufhalten. Die Auftritte sind deshalb meist kurz gehalten“, erklärt Kleymann. Für das komplette Programm ist der Eintritt für alle Besucher frei. Auch Dank der Förderung durch das Land NRW, der Unterstützung aller Kommunen, des Kreises und einem Sponsoring von Gelsenwasser.
Möglichst alle Künstler sollten eine Gage bekommen, wie Kleymann betont. „Eigentlich sollte sollte die KulTour schon 2021 stattfinden. Eine Kontaktverfolgung aller Besucher an allen Stationen wäre aber zu aufwendig gewesen.“
Geführte Touren, Flyer und Fahrpläne
- Der ADFC wird zwei begleitete Touren anbieten, zu der alle Radfahrer eingeladen sind:
- Tour 1: Start in Selm, Ternscher See (13.30 Uhr), über Lüdinghausen (14.15 Uhr: Borgmühle; 14.30 Uhr: Burg Vischering; 15 Uhr: Burg Kakesbeck), Endpunkt in Sendener Bürgerpark (15.30 Uhr)
- Tour 2: Start in Nottuln, Naturschutzzentrum (13.30 Uhr), über Nottulln, Kastanienplatz (14.15 Uhr), Appelhülsen, Zauberzentrum (15 Uhr), Endpunkt in Senden, Bürgerpark (15.30 Uhr).
- Das komplette Programm der „KulTour“ ist auf der Homepage der Steverlandroute (steverlandroute.de) zu finden.
- Den Flyer mit allen Stationen gibt es auch bei allen beteiligten Kommunen und am 22. Mai in Papierform vor Ort.
- Fahrpläne für Fahrradbusse (Linien X90, S90, S91) sind auf der Homepage des RVM (rvm-online.de) zu finden. Den Fahrplan für die Busverbindungen entlang der „KulTour“ gibt es online auch auf der Homepage der Steverlandroute.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
