Hochwasser sorgt für wochenlange Verzögerung Baustelle an der Füchtelner Mühle steht still

Hochwasser sorgt für wochenlange Verzögerung an der Füchtelner Mühle
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Eigentlich sollten im März die Bauarbeiten am Stauwehr der Füchtelner Mühle abgeschlossen sein und die Tore wieder schließen. Doch der Termin wird nicht zu halten sein. Aktuell steht die Baustelle an der Kökelsumer Straße im Olfener Westen still.

Derzeit seien die Bauarbeiter gezwungen, eine „witterungsbedingte Pause“ einzulegen, sagt Stefan Bölte, Geschäftsführer der Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien mbH (GFC), die von der Stadt Olfen und dem Kreis Coesfeld mit der Modernisierung der Stau- und Wasserkraftanlage beauftragt ist. Seit Wochen falle sehr viel Regen, das Hochwasser habe auch bereits die Baustelleneinrichtung in Mitleidenschaft gezogen, so Bölte. „Wir warten auf einen niedrigeren Wasserstand.“

Dazu kommen die aktuell niedrigen Temperaturen. Frost mache Betonarbeiten unmöglich, so Bölte. Im April 2022 war bei einer Wartung aufgefallen, dass der Wehrpfeiler in der Mitte des Stautores erodiert ist. Die Tore des Stauwehres konnten seitdem nicht mehr geschlossen werden. Wann an der Füchtelner Mühle wieder gearbeitet werden kann, kann Bölte derzeit nicht abschätzen. „Wir können nicht absehen, wann es weiter geht.“

Bislang etwa sechs Wochen Verzug

Bislang seien die Bauarbeiten aufgrund von Hochwasser und Frost aber schon seit vier Wochen in Verzug, eventuell könne in zwei Wochen wieder gearbeitet werden, vermutete Bölte am Mittwoch (18. Januar). Statt im März würden die Arbeiten dann bis Mitte April dauern. Damit würde auch die einseitige Sperrung der Kökelsumer Straße, wo eine Baustellenampel derzeit den Verkehr regelt, noch sechs Wochen länger bestehen bleiben.

Der Mittelpfeiler der Füchtelner Mühle muss neu betoniert werden.
Der Mittelpfeiler muss neu betoniert werden. Doch das geht bei Frost nicht. Der Dauerregen der vergangenen Wochen und das Hochwasser haben auch die Baustelle an der Füchtelner Mühle beschädigt. © Jessica Hauck

Der viele Regen und das Hochwasser hatten kurz nach dem Jahreswechsel auch bereits den provisorischen Damm kurz vor der Füchtelner Mühle in der Stever beschädigt. Er soll dafür sorgen, dass die Stever trotz dauerhaft geöffnetem Stauwehr nicht leerläuft und Schäden für die Umwelt und Tierwelt vermeiden.

Zweiter Bauabschnitt im Anschluss

Die Sanierung der Stau- und Wasserkraftanlage Füchtelner Mühle ist in zwei Planungsabschnitte unterteilt. Wenn der Wehrpfeiler erneuert ist und die beiden Wehrtafeln samt Antrieb zur Steuerung saniert sind, ist der erste Abschnitt abgeschlossen. Die Kosten für diese Arbeiten schätzt die GFC auf rund 300.000 Euro, die sich Kreis Coesfeld und Stadt Olfen als Eigentümer der Anlage teilen.

Direkt im Anschluss sollen im zweiten Planungsabschnitt die Turbine instand gesetzt werden und die Steuerungstechnik für die Energiegewinnung modernisiert und die Rechenanlage umgebaut werden. Auch dafür könnten nach Schätzungen 250.000 bis 300.000 Euro an Kosten anfallen.

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