Zeitweise war nicht mehr viel übrig vom Sportkomplex, der seit Ende der 1960er-Jahre an der Von-Vincke-Straße in Olfen beheimatet ist. Hallenbad und Geestturnhalle werden zurzeit von Grund auf saniert. Anfang des Jahres ließ die Stadtverwaltung einen großen Teil der zwei Sportanlagen zurückbauen. Mittlerweile stehen die Mauern wieder. Und die Stadt kann Positives vermelden.
Viele Zahlen präsentierte Fachbereichsleiterin Sandra Berghof-Knop vor dem Bau- und Umweltausschuss (BUA) zum Stand der Arbeiten auf der Baustelle. Zahlreiche Gewerke mussten bereits für das Projekt in Auftrag gegeben werden – manche mit höheren Kosten als geplant, andere wiederum günstiger.
Deutlich tiefer in die Tasche greifen musste die Verwaltung bei den Zimmererarbeiten. Statt geplanten etwa 295.000 Euro betragen die tatsächlichen Kosten etwas mehr als 467.000 Euro. Die Stadt begründet das mit einigen beauftragten Zusatzleistungen sowie einer falschen Einschätzung des Preises für die fertigen Dachelemente. Diese kosten statt kalkulierten 230 pro Quadratmeter nun mindestens 380 Euro. Ebenfalls teurer werden die Sanitärleistungen, die nach drei vergeblichen Ausschreibungen für etwa 611.000 Euro in freihändiger Vergabe beauftragt wurden und 109.000 Euro über dem zuerst geplanten Budget liegen. Für Elektrotechnik (Mehrkosten: 87.000 Euro), Badewasseraufbereitung (59.000 Euro) und Metallbauarbeiten (64.000 Euro) konnte der Kostenplan auch nicht eingehalten werden.
Große Ersparnisse
Anders sieht das bei der Installation der Heizung aus. Allein hier kann die Stadt rund 76.000 Euro einsparen. Weitere Bereiche, in denen es günstiger wird: Blitzschutz (Ersparnis: 28.000 Euro), Innenputz (21.000 Euro) und Hubboden (18.000 Euro). Weil der Sportkomplex künftig als „Betrieb gewerblicher Art“ beim Finanzamt geführt wird, kann sich die Stadt künftig auf Steuerermäßigungen freuen – nicht nur für laufenden Betrieb und Wartung der Sporteinrichtung. Bereits bei der Sanierung schätzt die Verwaltung, dass die Baukosten von insgesamt 10,5 Millionen Euro auf 9,5 Millionen Euro gedrückt werden können – nach Berechnungen im März. Mit den aktuellen Zahlen rechnet die Stadt sogar nur noch mit 9,3 Millionen Euro.
Dankbare Innenstadt-Lage
Dafür müssen sich die Olfener auch künftig mit einem 17-Meter-Becken im Hallenbad begnügen. Aus Platzgründen ist eine Variante mit 25 Metern nicht umsetzbar. „Da müssten wir die Straße dicht machen oder die Stadthalle verkürzen“, so Fachbereichsleiterin Sandra Berghof-Knop. Die Alternative wäre ein Neubau gewesen, der „erhebliche Mehrkosten“ mit sich gebracht hätte – und nicht zentral im Ort umsetzbar gewesen wäre. Gerade die zentrale Lage werde aber von Schulen und Vereinen geschätzt. „Die sind alle dankbar, dass das Schwimmbecken in der Innenstadt liegt und fußläufig für die Schulen erreichbar ist“, so Berghof-Knop.

Zum Zeitplan der Sanierung sagt sie: „Wenn alles glattgeht, wollen wir noch dieses Jahr beide Dächer draufpacken und mit der Verklinkerung draußen anfangen.“ Die geplante Glasfront soll erst später installiert werden, um Schäden während der laufenden Bauarbeiten zu vermeiden. Fliesenarbeiten und Gebäudeleittechnik sollen bei der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses im Dezember beauftragt werden können und im Frühjahr starten. An dem Plan der Wiedereröffnung im September 2025 hat sich nichts geändert. Sandra Berghof-Knop sagte den Ausschussmitgliedern dazu: „Daran will ich unter allen Umständen festhalten, damit die Kinder in Olfen wieder schwimmen lernen können.“
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