Regionale 2016
Grünes Licht für Lippe-Renaturierung bei Olfen
Der Weg für die Renaturierung der Lippe zwischen Olfen und Datteln ist frei. Der Lippeverband hat grünes Licht für sein Vorhaben, die Lippe zwischen den Kilometern 71 und 77 wieder frei fließen zu lassen. An ihren Ufern sollen wertvolle Biotope entstehen. Die Pläne waren für Viele eine Herzensangelegenheit.
Die einzige Stromschnelle der Lippe im Bereich Ahsen/Olfen belibt bestehen. Andere Teile der Lippe werden renaturiert.
Die Lippe ist zwischen Olfen und Datteln stark in die Erde "eingetieft". Die Ufer sind mit Steinschüttungen befestigt. Menschengeschaffene Dinge, die man heute nicht mehr tun würde. Im Zuge des Regionale 2016-Projektes "2Stromland" entstand deshalb die Idee, dem Fluss wieder mehr Freiraum zu geben und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.
Die großflächige Renaturierung und Auenentwicklung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Lippeverbandes und der Landschaftsagentur Plus GmbH, die die rund 100 Hektar Flächen des Eigentümers RAG bereitstellt. Besucher sollen die naturnahe Entwicklung der Lippe mitverfolgen können: An einigen Stellen werden Aussichtsplattformen und Stege entstehen.
Dorothee Feller sprach am Montag von einem wichtigen Projekt. "Dies ist das Gemeinschaftsprojekt von vielen. Es zeigt, dass Träume auch in Erfüllung gehen können." Vor rund fünf Jahren hatten sich Vertreter der Städte Olfen und Datteln, aus Ahsen, des Lippeverbands und von Haus Vogelsang zusammengesetzt und erstmals über eine Renaturierung nachgedacht.
"Wir hatten lange einen Traum. Dass es nun so schnell geht, damit haben wir nicht gerechnet", so Olfens Bürgermeister Josef Himmelmann. Drei Städte hätten gesponnen und sich Partner gesucht. Er habe in dem Verfahren die Landes- und Bezirksregierung als sehr flexibel erlebt. Das Genehmigungsverfahren hat die Bezirksregierung Münster nach neun Monaten jetzt abgeschlossen. Recht schnell, meint die Vizepräsidentin selbst.
Die Übergabe des sogenannten Planfeststellungsbeschlusses gibt dem zuständigen Lippeverband jetzt die Möglichkeit zu starten. "Die vielen engagierten Partner haben das Ziel, die Lippe ökologisch aufzuwerten und den Landschaftsraum an einigen Stellen für den Menschen zugänglich zu machen. Das Projekt ist damit auch beispielhaft für einen neuen Umgang mit unseren Gewässern", sagt Dorothee Feller, Regierungsvizepräsidentin der Bezirksregierung Münster.
Arbeiten sollen dieses Jahr noch beginnen
Nach den derzeitigen Planungen sollen noch in diesem Jahr die ersten Arbeiten starten. "Schritt für Schritt kommen wir an der Lippe einem naturnahen Gewässer näher: Nach den Lippeauen in Hamm und der neuen Lippemündung bei Wesel setzen wir mit der Renaturierung bei Haus Vogelsang einen weiteren wichtigen Baustein. Alle dürfen gespannt sein, wie aus dem Experimentierraum Lippe eine neue Lippe Realität wird", erklärt Lippeverbands-Vorsitzender Jochen Stemplewski.
Man werde jetzt die Planungen vervollständigen. Baubeginn könne im November sein. Man rechne mit einer zweijährigen Bauzeit. Die Kosten belaufen sich auf 7 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere bis zu 8 Millionen Euro für die Entsorgung des Bodenaushubs. 500.000 Kubikmeter Boden müssen bewegt werden. Die Maßnahme wird zu 100 Prozent vom Land gefördert.