Landwirtschaft

Grüne Hölle mit besonderem Konzept: Olfener Klimaforum vergibt Klimapreis

Ein Meer aus Obstbäumen, Gemüse und Beerenbüschen. Zwischen Olfen und Lüdinghausen hat sich Wolfgang Buchmann eine grüne Hölle geschaffen. Das Olfener Klimaforum hat ihn dafür nun ausgezeichnet.

Olfen

, 28.07.2022 / Lesedauer: 3 min

Unterschiedlichste Grüntöne tanzen nebeneinander im Wind. Sonnenlicht fällt durch das Laub der Obstbäume und zahlreiche Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen kreuzen den Weg. Wer den Waldgarten von Wolfgang Buchmann betritt, findet sich einer „grünen Hölle“ wieder. Seit 15 Jahren bewirtschaftet der gelernte Obst- und Gemüsegärtner dieses Stück Land zwischen Olfen und Lüdinghausen. Es bildet einen Nahrungs- und Lebensraum für Pflanzen, Menschen und Tiere. Vor allem zahlreiche Insekten und Vögel finden dort eine Heimat. Die viele Arbeit, die Buchmann in sein Fleckchen Natur steckt, wurde nun mit einem besonderen Preis gewürdigt.

Obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheint, ist in Buchmanns Garten wenig dem Zufall überlassen. Windrichtungen, Sonnenstand, Jahreszeitenverlauf und Pflanzengemeinschaften spielen eine wichtige Rolle in seinem Konzept. Es gibt lange Obstbaumreihen, verschiedenste Beerenbüsche und unterschiedlichstes Gemüse.

Mitglieder der Solawi Lüdinghausen dürfen in Buchmanns Garten und dort auch ernten. © Klimaforum Olfen

Nicht nur Tiere finden dort ein Zuhause, auch Menschen, genauer gesagt die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft Lüdinghausen (Solawi), können hier wöchentlich abtauchen und sich eine Auszeit nehmen. Zusätzlich dürfen sie ihren Anteil der Ernte für den Eigenverzehr mitnehmen.

Prinzip der Permakultur steht bei Buchmann im Fokus

Buchmann verfolgt mit seinem Projekt das Prinzip der Permakultur. Es ist ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen. Einige Menschen empfinden dies als zu radikal, sodass Buchmann des Öfteren Unverständnis und Kopfschütteln erntet. „Gerade diese radikale Umsetzung braucht es aber, um aufmerksam zu machen“, findet der Gartenbesitzer, der kontinuierlich für den Erhalt und den Qualitätsaufbau des Bodens arbeitet.

Die Permakultur beschäftigt ihn schon seit Jahrzehnten, als sie noch unbekannt war und in den Kinderschuhen steckte. Auf seinen Reisen durch die Welt habe Buchmann viel gesehen und erfahren. Besonders die Lehre von den Permakultur-Größen Patrick Whitefield, Masanobu Fukuoka, Bill Mollison und Joe und Trish Polaischer hätten ihn sehr geprägt.

Als er ins Münsterland zurückkam, wollte er die drei übergeordneten Permakultur-Prinzipien (Fürsorge für die Erde, Fürsorge für den Menschen, gerechtes Teilen der Ernte in einer Gemeinschaft) in einem Garten umsetzen und sie erlebbar machen. Ihm reichen dazu die natürlich vorhandenen Ressourcen aus: Regenwasser, eigenes Mulch-Material und Kompost sowie die eigene Anzucht von Jungpflanzen. Lediglich biologisch zertifiziertes samenfestes Saatgut und Pflanzenkohle würde er zukaufen.

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Das Klimaforum in Olfen sieht die drei grundlegenden Voraussetzungen der Permakultur in Buchmanns Garten absolut erfüllt und würdigt das Projekt daher mit der Verleihung des Klimapreises 2022. Dieser ist mit 1000 Euro dotiert. „Er ist ein Vorreiter und Visionär und unserer Zeit vorausschauend. Sein Schaffen ist Antwort auf den Klimawandel und sein nachhaltiges stetes Wirken ist ressourcenschonend“, schreibt das Klimaforum in einer Pressemitteilung als Begründung für ihre Entscheidung.

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