Grüne fordern besseren Ort für neue Flüchtlingsunterkunft „Erschwert“ oder „verhindert“ Integration

Grüne fordern besseren Standort für neue Flüchtlingsunterkunft
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Die Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete sind in Olfen ausgeschöpft. Daher plant die Stadt den Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft am Vinnumer Landweg, neben der seit 2017 dort bestehenden Unterkunft. Doch der Standort sorgt für Kritik von Bündnis 90/Die Grünen in Olfen. Sie fürchten, dass der Standort außerhalb des Ortszentrums die Integration erschweren wird und fordern eine „bessere Lösung“.

Dass die Stadt Olfen eine neue Unterkunft bauen will, begrüßt Gudrun Schlaphorst in einer Stellungnahme stellvertretend für die Olfener Grünen. Die Unterbringungsmöglichkeiten seien schon seit Monaten ausgeschöpft. „Der Bau von geeigneten Unterkünften war längst überfällig“, heißt es in der Stellungnahme. „Schade, dass nicht früher damit begonnen wurde“, sagt Schlaphorst. Schon im März 2022 hätten die Grünen im Rat nach Wohnungsbau vor dem Hintergrund steigender Flüchtlingszahlen gefragt - und seien auf Unverständnis gestoßen. „Es hieß, es stände genug privater Wohnraum zur Verfügung – ein Trugschluss“, so Schlaphorst.

Der Standort am Vinnumer Landweg für eine neue Unterkunft ist aus Sicht der Olfener Grünen keine gute Lösung - „nicht am Rand von Olfen, hinter der Umgehungsstraße, im Gewerbegebiet, möglichst weit weg von der Stadtgesellschaft“. Das begünstige eine „Ghettoisierung“ und erschwere die Integration, wenn sie nicht gar verhindert werde, warnt die Partei. Hoffnung, dass sich die Situation entspanne, haben die Grünen nicht. Es sei sinnvoll, generell verstärkt in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt zu investieren, so Schlaphorst, damit auch integrationswillige Geflüchtete mehr Chancen auf eigene Wohnungen bekommen.

Sendermann kontert: Wo?

Kritik, die Bürgermeister Wilhelm Sendermann so nicht gelten lassen will. Derzeit bringe die Stadt 426 Personen unter, davon 149 in Wohnungen. Olfen sei damit „im kreisvergleich bei der dezentralen Verteilung ganz weit vorne“, so Sendermann. Durch die Flüchtlinge durch den Ukraine-Krieg und die weiteren Zuweisungen brauche Olfen trotzdem weitere Unterbringungsmöglichkeiten, zumal das alte Krankenhaus bald für die Ausweitung des St.-Vitus-Stiftes genutzt werden soll.

„Wenn die Grünen-Fraktion andere Standorte im Kopf hat, setze ich mich damit gerne auseinander“, sagt Sendermann. „Ich habe in der politischen Sitzung aber keine klare Antwort zum „Wo“ erhalten.“ Er wünsche sich, nicht gegeneinander sondern miteinander Lösungen zu suchen. Für konstruktive Vorschläge sei er offen. „Mir fallen anderswo aber keine Standorte mehr ein“, so der Bürgermeister.

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