Gemeinsam geht es besser: Die Messdiener aus Olfen netzten die Bäume mit viel Geschick für die Käufer ein. © Arndt Brede
Tannenbaumaktion
Großer Andrang auf Tannenbäume der Olfener und Vinnumer Messdiener
Die Wahl des richtigen Weihnachtsbaums ist nicht ganz einfach. Manche Menschen warten etwas länger, um zuzugreifen. In Olfen hat das einen besonderen Grund.
Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der lieb gewordenen Traditionen. Plätzchen backen. Weihnachtslieder singen. Und den Tannenbaum kaufen. Letzteres hat bei vielen Olfenern aus einem bestimmten Grund einen hohen Stellenwert.
Samstag, 11. Dezember, 10.20 Uhr. Das Gelände zwischen dem Haus Katharina und der St.-Vitus-Kirche ist abgesperrt. Mittendrin: Tannenbäume. Und Menschen. Menschen, die die Tannenbäume verkaufen. Und Menschen, die die Bäume kaufen. Ganze Familien tummeln sich auf dem Areal. Die Messdiener der katholischen Kirchengemeinde St. Vitus und St. Marien, das sind diejenigen, die die Tannenbäume verkaufen. Traditionell. Kurzes Verkaufsgespräch, die Käufer zahlen bei den Messdienern, während andere Messdiener die Bäume einnetzen. Weihnachtsbaum to go sozusagen. Es gibt aber auch einen Lieferservice bis vor die Haustür. Gegen eine kleine Spende.
Extra wegen der Messdiener gewartet
Ein Service, der ankommt. Es ist aber nicht nur der Service, der den Käufern wichtig ist: „Wir wollen mit dem Kauf des Tannenbaums die Messdiener unterstützen; wir haben extra bis zum dritten Advent gewartet“, sagt ein Olfener zum Reporter. Ein Satz, der wohl vielen an diesem Samstag über die Lippen gehen würde, wenn die Redaktion sie alle nach dem Grund ihres Besuchs fragen würde.
Ein Satz, der auch Jule Lohmann gefällt. Sie ist Mitglied der Leiterrunde der Messdiener und gibt dem Reporter bereitwillig Auskunft. Dass zwischen 30 und 40 Leiter am Start seien, erzählt sie. Dass sie im Alter zwischen 15 und 27 seien. Wie kriegt man diese Menge an jungen Menschen unterschiedlichen Alters dazu, bei solch einer Aktion mitzumachen? „Wir sind einfach eine tolle Gemeinschaft“, antwortet die junge Frau. „Man kommt mit 15 oder 16 in die Leiterrunde und bleibt meistens lange.“ Nach der Kommunion fange man als Messdiener an und komme später in die Leiterrunde und bekomme eine eigene Messdienergruppe.
Klare Regeln für die Tannenbaumaktion. © Arndt Brede
Kein Wunder also, dass auf dem Platz vor dem Haus Katharina trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt Lachen zu hören ist. Die jungen Olfener kennen sich, verstehen sich gut, haben offensichtlich jede Menge Spaß bei der Aktion.
Viele kauften die Bäume und nahmen sie sofort mit. Andere nahmen den Lieferservice der Messdiener gern in Anspruch. © Arndt Brede
Eine Aktion, die sie aber sehr ernsthaft vorbereitet haben. Ein spezielles Wegekonzept führt dazu, dass man sich nicht mehr nach dem Kauf begegnet. Ein- und Ausgang sind getrennt. Auf die Verkaufsfläche dürfe auch nur eine bestimmte Anzahl von Menschen, sagt Jule Lohmann. Alle Leiter seien geimpft und getestet. Es gilt Maskenpflicht. Und die Besucher machen das alles bereitwillig mit. Einige haben bereits eine halbe Stunde vor Beginn des Verkaufs gewartet, erzählt Jule Lohmann lächelnd.
Kleine Willkommensbotschaft der Messdiener. © Arndt Brede
Die Aktion kommt also gut an. Von den 120 Nordmanntannen und Blaufichten, die die Messdiener aus dem Sauerland geliefert bekommen und die sie auch bezahlt haben, waren eine halbe Stunde nach offiziellem Beginn gar nicht mal mehr so viele da. Und das ist gut so. Denn erstens können die Messdiener die finanzielle Vorleistung ausgleichen und zweitens dient der Erlös der Finanzierung schöner Aktionen, wie dem Winterlager. Das fällt zwar in diesem Jahr aus, „aber wir bieten ein dreitägiges Alternativprogramm hier vor Ort an“, berichtet Jule Lohmann.
Bester Verkäufer: der Nikolaus
Dass der Verkauf so fluppt wie an diesem Samstag, hängt übrigens auch wohl damit zusammen, dass die Messdiener eine Starverkäufer unter sich haben: den Nikolaus. „Der ist unser bester Verkäufer“, sagt Jule Lohmann. „Der bringt jeden Baum an den Mann.“ Dass der Nikolaus heute anwesend ist, hat einen ganz einfachen Grund: Der Mann im Kostüm heißt Vincent Eichhorn. Er ist einer der Messdienerleiter.
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