
Zur Ökofairen Steuerungsgruppe gehören (v. l.): Klaus Lübbert, Susanne Budde-Niewind, Andreas Eckmann und Pastor Ulrich Franke. © Maria Niermann
Für Umweltschutz: Vitus-Gemeinde Olfen will „ökofaire Gemeinde“ werden
Natur und Kirche
Eine Gruppe aus der St.-Vitus-Gemeinde in Olfen setzt sich für mehr Umweltschutz ein. Ihre Anregungen reichen vom Wasser sparen, über faire Geschenke bis zu schonenden Reinigungsmitteln.
„Ökofaire Gemeinde“ – diese Auszeichnung strebt die Olfener Vitus-Gemeinde an. Ökologisch arbeiten und handeln – das hatten sich Aktive der Gemeinde vorgenommen, resultierend aus Diskussionen bei einer Klausurtagung. Dass es im Bistum Münster dazu bereits eine Arbeitsgruppe gab, erfuhren die Olfener erst später.
„Es ist bereits zwei Jahre her, als wir während einer Klausurtagung von Kirchenvorstand, Pfarreirat und Seelsorgeteam darüber diskutiert haben, wie unsere Gemeinde nachhaltiger arbeiten kann, wie wir uns verantwortungsvoller gegenüber unserer Schöpfung verhalten können,“ erinnert sich Susanne Budde-Niewind, damals Mitglied im Pfarreirat. Basis der Diskussion war die Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato si“.
„Unser Handeln geschieht vor den Augen der Öffentlichkeit“
Diese stellt die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und für Gerechtigkeit und Frieden in den Mittelpunkt. „In Olfen und Vinnum haben sich dann Gemeindemitglieder gefunden, die für dieses Thema brennen, und die es mit Leben füllen wollten“, so Susanne Budde-Niewind. Zwischendurch bremste das Corona-Virus die Arbeit mit und an dem Thema aus. Nun hat es wieder an Fahrt aufgenommen.
Nachhaltig und ökologisch sollte nach Vorstellung dieser Steuerungsgruppe gearbeitet werden im Haus Katharina, in den Kindertagesstätten, in der Kirche und im Pfarrhaus. „Als Kirchengemeinde haben wir eine große soziale und ökologische Verantwortung bei der Beschaffung von Gütern, Energie und der Wahrnehmung von Dienstleistungen“, heißt es in der Selbstverpflichtungserklärung der Gemeinde. „Unser Handeln geschieht sichtbar vor den Augen der Öffentlichkeit“, heißt es weiter in dem Papier.
Allein im Haus Katharina gingen 35 kirchliche und nichtkirchliche Gruppen ein und aus. Da gebe es ein großes Potential an Handlungs-Möglichkeiten. Die Gruppierung – inzwischen heißt sie „Ökofaire Steuerungsgruppe“ - sagt aber auch ganz deutlich: „In unserer Gemeinde passiert in dieser Hinsicht schon sehr viel. Aber – wir können immer noch besser werden, und wir wollen dieses Handeln auch nach außen tragen.“
Vorschläge von Reinigungsmittel bis zum Energiesparen
An welche Maßnahmen denkt die Steuerungsgruppe nun? Was wollen die sechs Gemeindemitglieder in den Einrichtungen der Vitus-Gemeinde umsetzen? Der Maßnahmenkatalog enthält unter anderem folgende Kriterien: Energie- und Wassereinsparungsmaßnahmen, verantwortungsvolle Beschaffung von Gütern, Verzicht auf Einweggeschirr, Nutzung von Recycling-Papier, korrekte Mülltrennung, faire Geschenke, Einsatz von umweltschonenden Reinigungsmitteln.
Nach den Sommerferien wird die Steuerungsgruppe den Maßnahmenkatalog den Gruppierungen und Vereinen Olfens und Vinnums vorstellen. „Der Erfolg lebt ja davon, wie unsere Vorschläge umgesetzt werden. Wir möchten diese Maßnahmen niemandem aufdiktieren, wir möchten anregen und das Bewusstsein schärfen – natürlich in der Hoffnung, dass alle mitziehen.“ Die Kirche habe eine Verantwortung und dieser Verantwortung wolle sich die Gemeinde stellen, sagt Susanne Budde-Niewind.
Während sich die Olfener und Vinnumer Gemeindemitglieder mit den Umsetzungsmöglichkeiten beschäftigten, stellten sie fest, dass es auf Bistumsebene die Abteilung Ökofair im Referat Schöpfungsbewahrung gibt. Seither arbeitet das Gremium mit einem Berater aus Münster zusammen. Die erarbeitete Selbstverpflichtungserklärung wird den Verantwortlichen des Bistums zur Prüfung vorgelegt. Damit strebt die Gemeinde die Auszeichnung des Bistums Münster als „Ökofaire Gemeinde“ an.