Fünf tote Schafe im Kreis Coesfeld Labor bestätigt: Es war der Wolf

Fünf tote Schafe in Seppenrade: Labor bestätigt: Es war der Wolf
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Ihre Rückkehr erfüllt die Bevölkerung, aber vor allem auch viele Landwirte und Tierhalter mit Sorge. „Im Münsterland sind freilebende Wölfe inzwischen keine Seltenheit mehr“, berichtet Wolfsberater Klaus Dahms vom Kreis Coesfeld – und der 57-Jährige aus Lette weiß, wovon er spricht.

Insgesamt sechs tote Tiere

Anfang Dezember hatte er ein Vorkommnis untersucht, bei dem der Verursacher nun feststeht, wie der Kreis Coesfeld mitteilt: In Seppenrade waren damals fünf tote Schafe auf einer Weide vorgefunden worden. Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) dem Kreis am Mittwoch (21.12.) mitgeteilt hat, waren Wolfsbisse die Todesursache.

Der Fall in Dülmen-Rödder, dort war ebenfalls Anfang Dezember ein trächtiges Mutterschaf getötet worden, ist dagegen noch nicht geklärt. Die Untersuchung läuft noch. In jedem Fall waren die Tiere durch einen Kehlbiss zu Tode gekommen. Ob ein Wolf oder ein Hund zugebissen haben, kann nur die Labor-Analyse zweifelsfrei nachweisen.

Im Kreis Coesfeld wirkt sich die räumliche Nähe zum ersten offiziell ausgewiesenen „Wolfsgebiet“ in Nordrhein-Westfalen aus: Der Landschaftsraum von Schermbeck im Kreis Wesel mit einer Fläche von 957 Quadratkilometern ist bereits seit 2018 Heimat einiger standorttreuer Wölfe. Dort wurde unlängst auch berichtet, dass Wölfe sogar mehrere Ponys gerissen haben.

Schulze Pellengahr kennt Sorge

„Die Vorstellung vom ‚bösen Wolf‘ ist tief verankert – und wird durch solche Vorkommnisse noch verstärkt“, betont Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, in dessen Bürgersprechstunde der Wolf immer wieder Thema ist. Dabei galt das Tier lange als ausgestorben: Der vermeintlich letzte Wolf in Westfalen wurde am 19. Januar 1835 in Ascheberg-Herbern erlegt, wo ihm auch ein Denkmal gesetzt wurde. In Rosendahl-Darfeld wurde bereits Anfang Dezember 2021 ein Wolf gesichtet und zweifelsfrei nachgewiesen, genauso im Oktober 2022 in Lüdinghausen. Mit der jüngsten Untersuchung liegt der nächste Nachweis vor.

Wenn der Verdacht besteht, dass ein Wolf im Kreis Coesfeld aktiv wird, ist Klaus Dahms der richtige Ansprechpartner und auch am Wochenende unter der Mobilnummer 0173 / 2111204 erreichbar, wie der Kreis Coesfeld mitteilt.

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