Forscher sorgen sich um archäologischen Sensationsfund
Kürzung von Landesmitteln
Ein lange gesuchtes Römerlager ist 2011 in der Olfener Bauerschaft Sülsen gefunden worden. Es war eine kleine Sensation. Das Land Nordrhein-Westfalen will in den kommenden Jahren die Mittel für Archäologie und Denkmalpflege kürzen. Welche Auswikungen wird das auf den Olfener Fund haben?

Fotograf Oskar Neubauer hat schon im August die Probegrabungen aus der Luft beobachtet.
„Viele Verantwortliche haben die geplanten Kürzungen der Fördermittel mit Ernüchterung zur Kenntnis genommen. Sie kommen einem Kahlschlag gleich“, schreibt der Vorsitzende des Westfälischen Heimatbundes, Wolfgang Kirsch, in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Kirsch ist auch Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der für die Ausgrabungen unter anderem in Olfen zuständig ist. Befürchtungen, die Schätze aus dem Olfener Boden könnten nun nicht mehr erfasst werden, hat auch der Pressesprecher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Frank Tafertshofer: „Die Kürzungen hätten schwerwiegende Folgen“, sagt er unmissverständlich. Welche Auswirkungen die Mittelkürzungen auf Olfen haben werden, konnte Tafertshofer noch nicht sagen. „Klar ist aber, dass es Auswirkungen geben wird.“ Die Befürchtungen in der Forscherszene ist nun, dass Bodendenkmäler unbeobachtet zerstört würden.
Für das Römerlager in Olfen waren zwar keine umfangreichen Ausgrabungen wie zum Beispiel in Xanten geplant. Trotzdem wird nun befürchtet, dass die Aufarbeitung der Geschichte der Römer entlang der Lippe und damit auch in Olfen nun nicht mehr angegangen wird. „Wenn die Archäologie nicht mehr finanziert wird im Jahr 2015, ist dies auf jeden Fall möglich“, sagt Frank Tafertshofer. Nach dem Sensationsfund in Olfen wäre es umso bedauerlicher, wenn die Geschichte der Römer in der Region nicht näher beleuchtet werden könnte.