Zwischen Freitag, 3. März, und Sonntag, 5. März, sind Unbekannte in sieben Kindergärten und ein Vereinsheim in Lüdinghausen und Olfen eingebrochen. Das teilt die Pressestelle der für beide Orte zuständigen Kreispolizeibehörde Coesfeld mit.
Nach Angaben der Polizei brachen die Täter Fenster und Türen auf, um in die Gebäude zu kommen. In zwei Fällen sei bekannt, dass die Einbrecher Bargeld mitgenommen haben.
In allen Einrichtungen haben sie massiv gewütet. Sie haben Wände mit Farbe beschmiert, Türen beschädigt, Spiegel zerschlagen und Material aus Schränken auf Böden geworfen, teilt die Polizei mit. Besonders traurig ist für die Kinder in der DRK-Kita Entdeckungsreich in Lüdinghausen, dass sogar ein Aquarium zerstört wurde. Das berichtet Christoph Schlütermann, Vorstand des DRK-Kreisverbands Coesfeld, im Gespräch mit der Redaktion.
Spurensicherung
Da, wo es die Spurensicherung und die erste Schadensbehebung zulassen, haben die Kita-Teams am Montag, 6. März, die Betreuung der Kinder ermöglicht. „Die Erzieher werden kindgerecht auf die Ereignisse eingehen“, sagt der DRK-Vorstand. Über die jeweilige Eltern-App seien alle Eltern bereits informiert worden.
Eine solche Einbruchswelle habe er in dieser Häufung und Schwere noch nie erlebt, erklärt Schlütermann. „Es ging den Tätern offenbar nur um den Vandalismus. Laptops sind liegen gelassen beziehungsweise runter geworfen worden, so dass sie kaputt gingen.“ Das sei kein Kavaliersdelikt, betont Christoph Schlütermann. Und: „Kitas sind besondere Schutzzonen für Kinder. Ein Angriff auf diese Schutzzonen ist besonders schmerzlich.“
Wie geht es in den Kitas weiter? Am Wochenende sei es erst einmal darum gegangen, den Schaden festzustellen. Nachdem die Spurensicherung der Polizei die Einrichtungen wieder verlassen habe, seien die Aufräumarbeiten gestartet, um den Betrieb am Montag wieder zu ermöglichen.

Das ist bei der DRK-Kita Entdeckungsreich in Lüdinghausen laut Schlütermann so aber nicht möglich. Die Kita mit einem Neubauteil und einem Altbau kann nur bedingt arbeiten: „Der Altbau war so von Vandalismus betroffen, dass da erstmal Handwerker rein müssen.“ Die Kinder, die bisher im Altbau betreut worden seien, müssten jetzt für ein paar Tage mit in den Neubauteil der Kita und werden dort notbetreut. Kurzfristig werden laut Schlütermann nicht genutzte Gebäudemodule instand gesetzt, um als Ausweichquartier genutzt werden zu können.
In Olfen müssen in der DRK-Kita Regenbogen Türen und Zugänge gesichert werden. In Seppenrade müsse ein ganzer Fensterbereich ausgetauscht werden. „Wir müssen jetzt nach und nach wieder den Alltag gewinnen.“ Und zwar kindgerecht. Kindgerecht vorzugehen, bedeute, dass die Kita-Teams den Mädchen und Jungen nicht verheimlichen, was die Unbekannten getan haben. Allerdings hätten die Kinder in den DRK-Kitas schon Kontakt zur Polizei gehabt, etwa bei Wachbesuchen oder Besuchen der Polizei in den Kitas.
Die Teams seien bemüht, den Kindern die Angst zu nehmen. Das ist angesichts einer besonders perfiden Tat aber sicher besonders schwierig: „In der Kita in Lüdinghausen haben die Täter ein Aquarium zerstört“, berichtet der DRK-Vorstand. „40 Fische sind dadurch verendet. Diese Fische waren die Lieblinge der Kinder.“
Zusammenhang zwischen den Taten
Angesichts des Ausmaßes der Schäden appelliert der DRK-Vorstand an die Bürger: „Wir müssen mehr gegenseitig auf uns achten. Wenn Sie etwas Verdächtiges sehen, melden sie das der Polizei.“
Die Polizei geht im aktuellen Fall von einem Zusammenhang aus, da die Taten im gleichen Zeitraum stattgefunden haben.
Die Polizei in Lüdinghausen bittet unter Tel. 02591-7930 um Hinweise.