
Alkohol und Glasflaschen verboten auf der Bilholtstraße: Seit die Stadt das Verbot erlassen hat, verzeichnet die Polizei weniger Einsätze. © Jessica Hauck
Ein Monat Alkoholverbot rund um Bilholtstraße: Was hat es gebracht?
Lärm und Schlägereien
Immer wieder Lärm und Schlägereien: Nach massiven Klagen von Anwohnern hat Olfen ein Alkoholverbot rund um die Bilholtstraße erlassen. Nach einem Monat ziehen Polizei und Bürgermeister Bilanz.
Immer wieder Lärm und Auseinandersetzungen bis hin zu schweren Körperverletzungen: Rund um die Bilholtstraße hatte es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Personen gegeben, die sich dort trafen, tranken und pöbelten. Ende Juli hatte die Stadt versucht mit einem Glasflaschen- und Alkoholverbot die Personen zu vergraulen. Hat sich die Situation seitdem gebessert?
Ab dem letzten Juliwochenende hatte die Stadt Olfen ein Alkoholverbot und ein Glasflaschenverbot an der Bilholtstraße, auf dem Grünen Weg und am Nordwall erlassen. Die Bürger seien über die Entwicklung im Umfeld vor der Gaststätte Klönschnack besorgt, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann damals. Er betonte aber auch, „dass es sich nicht um Gäste des Klönschnacks handelt, sondern überwiegend um Personen aus umliegenden Städten, die sich im dortigen Umfeld aufhalten.“ 35 Strafanzeigen hatte es in dem Bereich in diesem Jahr bereits gegeben - allein bis Juli 2022. Die Anzeigen betrafen Ruhestörungen und schwere Körperverletzungen.
Stadt lässt Bänke abbauen
Zusätzlich zu den Verboten hat die Stadt auch zwei Bänke am Grünen Weg abmontieren lassen. Sie hatten sich zu nächtlichen Treffpunkten entwickelt, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann am Dienstag (30. August) im Haupt- und Finanzausschuss. Bei der Sitzung hatte Marcus Vieting (SPD) wissen wollen, ob die Verbote wirken.
Es sei tatsächlich ruhiger geworden, sagte Sendermann. Seitdem sei es zu keiner angezeigten Körperverletzung mehr gekommen. Der kommunale Ordnungsdienst sei damit beschäftigt gewesen, die Verbote durchzusetzen und durch seine Ansprache den Personen dort klar zu machen, dass ihr Verhalten dort nicht geduldet wird.
„Keine nennenswerten Einsätze mehr“
Auch die Polizei zieht ein erstes positives Fazit des Glasflaschen- und Alkohol-Verbots an Bilholtstraße, Nordwall und Grünem Weg. Es habe seit der Veröffentlichung des Verbots „keine nennenswerten Einsätze mehr“ dort gegeben, sagt Britta Venker, Sprecherin der Kreispolizei Coesfeld. Vor allem seien keine Körperverletzungen mehr angezeigt worden. Auch Ruhestörungen seien nicht mehr nennenswert bei der Polizei eingegangen. Da helfe auch der kommunale Ordnungsdienst, dass die Polizei nicht mehr ausrücken müsse, so Venker. Die Verbote waren „aus unserer Sicht zielführend“.
Das Problem mit trinkenden, lärmenden Gruppen bestand schon seit Jahren. Zuvor hatte die Politik in Olfen versucht, mit längeren Sperrstunden für Kneipen und Gaststätten die Störungen rund um die Bilholtstraße einzudämmen. Doch das Problem war geblieben.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
