Nach Brand von E-Bike-Akku in Selm „Defekte Akkus sollte man sofort entsorgen“

Nach Brand von E-Bike-Akku: „Defekte Akkus sollte man sofort entsorgen“
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Es war ein lauter Knall, der die Anwohner schnell auf das Feuer aufmerksam machte. In Selm brannte vor kurzem eine Gartenlaube. Der Auslöser: ein defekter Akku eines E-Bikes.

Was es bei Akkus von elektrischen Fahrrädern zu beachten gilt, warum es keine Überladung geben sollte und warum man einen defekten Akku am besten gleich entsorgen sollte, verrät Rüdiger Seidel vom Fachgeschäft 2Rad Seidel aus Olfen.

In Selm führte ein defekter Akku eines E-Bikes zu einem Brand. Passiert so etwas häufiger?

„Ich denke, das ist eher selten“, sagt Rüdiger Seidel, „gerade wenn man bedenkt, wie viele E-Bikes auf deutschen Straßen unterwegs sind.

Von der Kreispolizeibehörde Unna heißt es dazu: „Neben dem Fall aus Selm ist lediglich ein weiterer Sachverhalt in diesem Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizei Unna bekannt.“

Die E-Bikes in Selm standen in einer Gartenlaube. Ist das ein idealer Ort dafür?

„Der Ort, wo man sein E-Bike abstellt, spielt keine große Rolle. Wichtig ist nur, dass man beschädigte oder defekte Akkus sofort entsorgt. Ich weiß, die Stromspeicher sind teuer. Aber Fakt ist: Mit beschädigtem Akku sollte man idealerweise nicht mehr fahren“, erklärt der Experte.

Auch der ADAC sagt: „Wir haben uns zu diesem Thema mit Herstellern, Fachverbänden und Werkstätten ausgetauscht – und die Empfehlung ist eindeutig: Finger weg von der Reparatur des Akkus.“

Wie kann es zu einem Defekt eines Akkus kommen?

Einen E-Bike-Akku sollte man nie fallen lassen. Denn: Übermäßige Stoßbelastung und sogar Vibrationen können letztlich einen Akkubrand auslösen. Die Geräte mögen auch unabhängig vom Ladevorgang keine extremen Temperaturen. Vor allem ist Hitze gefährlich.

Zudem meint Rüdiger Seidel: „Es ist auch eine Frage der Qualität. Wer sein E-Bike im Internet kauft, weiß nie genau, was er bekommt. Daher raten wir zu einem Kauf im Fachhandel.“

Ein Akku eines E-Bikes ist sehr empfindlich.
Ein Akku eines E-Bikes ist sehr empfindlich. © picture alliance/dpa/dpa-tmn

Was gibt es beim Laden des Akkus zu beachten?

„Idealerweise trennt man den Akku direkt, nachdem er vollgeladen ist, vom Strom. Dann kann er nicht überladen. Auch über mehrere Tage sollte kein Akku am Strom sein“, beschreibt der Fachmann. In der Regel brauchen die Geräte etwa fünf bis sieben Stunden, ehe sie voll geladen sind.

Gibt es weitere Tipps?

Es sei kein Muss, aber Rüdiger Seidel geht beim Laden seines Rades wie folgt vor: Erst den Akku ans Ladegerät anschließen und danach in die Steckdose. Das sei schonender für den Akku.

Ein weiterer Tipp: E-Bike-Besitzer sollten beim Laden in der Wohnung den Akku immer im Blick haben oder zumindest ab und an kontrollieren, ob Unregelmäßigkeiten bemerkbar sind. Und: Den E-Bike Akku kann man in der Wohnung laden und lagern, sofern der Untergrund feuerfest ist und beispielweise aus Fliesen, Stein oder Estrich besteht.

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