Deshalb plant die Stadt Olfen im Marienheim eine neue Eltern-Kind-Gruppe

Flüchtlingskinder

Die Stadt Olfen plant einen neuen Kindergarten an der Füchtelner Mühle und eine Gruppe für Flüchtlingskinder und ihre Eltern im Marienheim. Sie reagiert damit auf zwei Entwicklungen.

Olfen

, 13.03.2019, 14:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
In der ehemaligen Villa Ritter gibt es beeits eine Spielgruppe, jetzt kommt ein Kindergarten dazu.

In der ehemaligen Villa Ritter gibt es beeits eine Spielgruppe, jetzt kommt ein Kindergarten dazu. © Arndt Brede (Archiv)

Die Zahl der 1- bis 6-jährigen Mädchen und Jungen geht im nächsten Kindergartenjahr zwar leicht zurück, dennoch plant die Stadt einen neuen Kindergarten auf dem Gelände der ehemaligen Villa Ritter an der Füchtelner Mühle.

Was sich zunächst vielleicht als Widerspruch anhört, ist in Wirklichkeit ein logischer Schritt der Stadtverwaltung. „Die Anmeldequote für unter 3-jährige liegt mit 48,28 Prozent sehr deutlich über dem Niveau des Vorjahres mit 38,72 Prozent“, betont das Jugendamt des Kreises Coesfeld.

Sechs neue Einrichtungen im Kreis Coesfeld geplant

Weil Olfen im Kreis Coesfeld kein Einzelfall ist, beschäftigt sich an diesem Donnerstag, 14. März, auch der Jugendhilfeausschuss des Kreises mit dem Thema. „Die gesamte U3-Nachfrage ist noch einmal gestiegen“, betonen Dezernent Detlef Schütt und Jugendamtsleiterin Johanna Dülker im Vorfeld der Sitzung. Die logische Folge. Nachdem mit Beginn des Kitajahres 2018/19 bereits sechs neue Kindertagesstätten im Kreis Coesfeld den Betrieb aufgenommen haben, sind für das Kitajahr 2019/20 erneut sechs neue Einrichtungen geplant – darunter halt auch in Olfen.

Die Verantwortlichen im Kreis und vor Ort treibt dabei neben den baulichen Fragen eine große Sorge um: „Es wird eine Herausforderung sein, in ausreichendem Maße geeignetes Personal für diese neuen Kitas und neuen Gruppen in bestehenden Kitas zu finden“, so die Verantwortlichen des Kreises. Zumal neben den regulären Kindergärten weitere Projekte vor ihrer Umsetzung stehen.

In der Nachbarstadt Werne gibt es ein ähnliches Projekt

Die Stadt Olfen plant möglichst kurzfristig die Errichtung einer Eltern-Kind-Gruppe im früheren Marienheim ausschließlich für Flüchtlingskinder. „Wir haben uns in Werne über ein vergleichbares Projekt informiert“, sagt Hauptamtsleiterin Daniela Damm. Wie in Werne soll sich das neue Angebot in Olfen an die Kinder und ihre Eltern richten. Die Kinder können in einem geschützten Raum gemeinsam spielen und basteln und sich so in kleinen Gruppen an Regelangebote gewöhnen.

Die Eltern erhalten Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und anderen Herausforderungen in der neuen Heimat.

Dieser Übergang soll durch eine Fachkraft durchgehend begleitet werden. Mit diesem Angebot reagiert die Stadt Olfen auch darauf, dass sich Eltern und Kinder mit fehlenden Sprachkenntnissen und mit Traumatisierungen oft hier überfordert fühlen. Mit einer längeren Eingewöhnungsphase sollen Eltern wie Kinder mehr Zeit bekommen, sich an die neuen Strukturen zu gewöhnen.