Das gibt es nur alle zehn Jahre: 50 Fotos vom Aufmarsch der Schützen zum Kaiserschießen
Olfener Schützen
Bei hochsommerlichen Temperaturen die Füße hochlegen und im Garten sonnen? Das ist am Samstag für viele Olfener nicht in Frage gekommen. Sie hatten bei Kaiserwetter Besseres zu tun.
So voll ist es selten samstags auf dem Olfener Marktplatz. Die vier Schützenvereine aus Olfen, Sülsen, Kökelsum und Vinnum waren angetreten, um ihren Kaiser zu ermitteln.
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Antreten zum Kaiserschießen
Alle zehn Jahre versammeln sich die Olfener Schützenvereine, um aus der Reihe ihrer Könige den Kaiser zu ermitteln. Am 14. September 2019 war es wieder so weit.
Alle Königspaare der vergangenen zehn Jahre waren mit ihrem Hofstaat erschienen, um in großer Runde dem Fahnenschlag zuzuschauen. Als große Gemeinschaftsfeier kamen die Fahnenschläger aus allen vier Vereinen. Auch die Präsentation des Vogels erfolgte unter Beteiligung aller Vereine.
Vogelbauer Theo Budde aus Olfen schuf den Vogel. Präsentiert wurde er auf der Sülsener Konstruktion und begleitet von einem Vertreter jeden Vereins. Die Königinnen hatten sich herausgeputzt mit Schärpe und Diadem, die Könige trugen stolz ihre Königsketten und Hüte.
Trotz der spätsommerlichen Temperaturen trugen einige Schützen sogar Bärenfellmützen und hatten noch Schürzen angelegt: die Sappeure. Der Begriff kommt aus dem Französischen: Sapeur ist der Pionier. Sappeure marschierten bei Regimentern an der Spitze als die Soldaten, die die „Sappen“, die Lauf- und Verbindungsgräben, ausgehoben haben.
Die Standartenträger trugen würdevoll ihre Vereinsfahnen. Als amtierender Kaiser schritt Klaus Pettrup mit Kaiserin Katja Maria Postrach die Reihen ab.
„1989 wurde das Kaiserschießen aus Anlass der 1100-Jahr-Feier unserer Stadt ins Leben gerufen. Es findet alle zehn Jahre statt“, erläuterte Christoph Krursel. Er begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und Besucher.
Bürgermeister lobt die „Pflege des Brauchtums“
Unter den Klängen von Spielmannszug Olfen und Musikcorps Olfen zogen die Vereine zur Schützenhalle am Lammerkamp, wo der neue Kaiser ermittelt wurde.
Bürgermeister Wilhelm Sendermann hielt eine kurze Ansprache. „Es muss feste Bräuche geben“, zitierte er den Fuchs aus „Der Kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry und stellte fest: „Die Schützenvereine sorgen für gute Stimmung und pflegen unser Brauchtum“.
Sie seien es, die die Traditionen lebendig halten, die Olfen prägen. Sendermann erinnerte besonders an die Beharrlichkeit der Olfener Schützen, ein eigenes Schützenheim zu bauen. „Ganz herzlichen Dank für Euren Glauben an das Schützenwesen und an die Zukunft des Schützenvereins“.
Zur guten Gemeinschaft gehört auch Nachsicht
Das gemeinsame Schießen der Olfener Vereine zeige zudem, dass alle eine gute Gemeinschaft pflegen würden. Vor allem sollten sich die Schützen um jungen Nachwuchs kümmern. Dabei sollten die Älteren auch mal etwas nachsichtiger sein., meinte Sendermann.
Mit Jubel, Applaus und einem dreifachen Horrido haben die Schützen Sendermanns Ankündigung honoriert, ihnen ein 50-Liter Bierfass zu spendieren.